Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1914 (1914)

Ich will euch ein altes Märlein wieder erzählen, jemand hatte den 
Tod gefangen und der saß nun betrübt in seinem Kotter und konnte nicht 
heraus. Da kam ein Handwerksbursche vorbei und Gevatter Tod bat so 
eindringlichst: „Liebster, laß mich heraus, ich mach’ Dir auch alles was 
Du willst." Und richtig, sie kamen überein, der Handwerksbursch erhielt 
vom Freund Hein einen gewaltigen Haufen Geld und außerdem das Ver¬ 
sprechen, daß der Herr Tod es ihm lange vorher anzeigen werde, wann 
der Bursche sterben müsse. Es vergingen Jahre und eines Tages kam 
plötzlich der Sensenmann und sprach: „Deine Uhr ist abgelaufen, komm’ 
mit". Da schimpfte der Bursche weidlich und sagte, das gehe nicht, der 
Tod hätte ihm doch versprochen, Vorboten zu schicken. Nun meinte der 
Tod, das habe er reichlich besorgt, er habe ihm doch eine Menge Krank¬ 
heiten auf den Hals geschickt, das seien die besten Vorboten gewesen. 
Und es half kein Zetern, der Bursche mußte ins Gras beißen- ohne sich 
auch nur vorbereiten zu können zur Wanderung ins andere Land. 
Ja, die alten Märchen enthalten tiefe Wahrheiten. Mit einem Witz 
hilft man Sich darüber hinweg, wenn man hustet, daß es den ganzen 
Körper schüttelt und sagt bloß — „Wer lang hustet, lebt lang" — für 
Kopfweh nimmt man ein Brausepulver, für Rücken-, Hals- oder Brust¬ 
schmerzen genügt ein Dunstumschlag, ist kein Appetit da, dann trinkt 
man mehr, leidet man an Schlaflosigkeit, bummelt man und ist dann auf 
einmal ungeheuer erstaunt, wenn eine schwere Krankheit über einen herein¬ 
bricht. Man hat eben die Vorboten nicht beachtet, diese unangenehmen 
Gesellen, die fast immer vom schlechten Blut kommen. Damit sie jeder¬ 
mann erkenne, will ich sie auszählen. Sie heißen: Schlechte Verdauung, 
Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Nachtschweiß, 
kalte Füße, Blutandrang, Hämorrhoiden, Energielosigkeit, Ausschläge, das 
sind sie in bunter Wahl und dann kommen die gefährlicheren Herren: 
Gicht und Rheumatsmus, Leiden der Leber, Nieren-, Gallen- und Zucker¬ 
krankheit, Wassersucht usw. 
Also was tun, spricht Zeus. Nicht herumdoktern und herumpfuschen, 
nicht tun was die Frau Maier sagt und auch nicht das, was die Frau 
Müller meint, das Uebel an der Wurzel packen, d. h. das Blut reinigen. 
Wie man das macht? Einfach, man gebraucht eine Monatskur mit Sankt 
Bonifatius-Tee. Der ist von guten Eltern, ist er doch nach einem alten 
Klosterrezept hergestellt, aus aller Herren Länder sind Kräuter in dem 
Bonifatius-Tee zusammengetragen, er putzt die Schlacken im Blute aus, 
macht den dicken, trägen, roten Saft wieder leichtflüssig, daß er wieder 
arbeiten kann wie er soll, die Vorboten vertreibt er, läßt die ganz bösen 
Besucher überhaupt nicht herein — kurz und gut Bonifatius-Tee trinken — 
heißt Gesundheit trinken. 
Fünf Kronen kosten vier Packerin St. Bonifatius-Tee und 65 Heller 
ist die Postgebühr, das Quantum genügt für eine Monatskur. Nicht ganz 
19 Heller also hat man den Tag für seine Gesundheit zu opfern, ein Krügel 
Bier weniger, ein Viertel Wein nicht getrunken, dafür sich und seiner 
Gesundheit den wertvollsten Dienst erweisen — kann man besseres tun 
als eine solche Kur sofort beginnen? Man bestelle beim 
St. Bonifatius-Teeversand, Wien, XIII4 
ii Postfach 8 s.
	        
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