Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1914 (1914)

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Heiteres. 
3emni£ entbehrlich. Zum Herrn Bür¬ 
germeister kam ein Mann, btt ein Anlie¬ 
gen, wie er sagte, vorzubringen hatte. 
Bürgermeister: „Was will er?" — 
Fremder: „Ein Almosen, Herr Bür¬ 
germeister: ich bin abgebrannt." — Bür¬ 
germeister: „Hat er ein Zeugnis?" — 
Fremder: „Das wohl nicht, ich habe 
geglaubt, ich brauche keines." — Bür¬ 
ge r m e i st e r : „Hat auch recht: man 
riecht es ja noch, wodurch er abgebrannt 
ist: durch Branntwein." 
Bessere Kundschaft. Junger Verteidi¬ 
ger (der bis jetzt nur Spitzbuben und aller¬ 
lei Gesindel zu vertreten hatte): „Nächste 
Woche hab' ich einen Mörder vor dem 
Schwurgericht zu verteidigen!" — Frau: 
„Endlich 'mal was Besseres!" 
Schlagender Beweis. Gattin: „Paul, 
sag' was du willst... du liebst mich nicht 
mehr! Jetzt um halb ein Uhr kommst du 
erst aus deiner Kneipe!" — Gatte: „Ich 
dich nicht mehr lieben...? Wo ich fortge¬ 
gangen bin, wo's frisch anzapft wurde!" 
Ausrede. Juwelier (als eine Dame 
etwas ausgewählt): „Bei Barzahlung er¬ 
halten Gnädige fünf Prozent Nachlaß." 
— Gnädige: „Ach, schreiben Sie es nur 
auf! Wir schmälern prinzipiell nicht den 
Verdienst der Geschäftsleute." 
Tierfabel. „Wie langsam du daher¬ 
kriechst, du faule Schnecke", sprach der 
Hund, „sieh, wie ich laufen kann!" — „Ei, 
ei!" sprach darauf die Schnecke, „und doch 
mache ich mit dir eine Wette, im Laufen 
— aber unter einer Bedingung: nimm 
auch du deine Hunöshütte auf den Rücken 
wie ich mein Schneckenhäuschen." 
gi8§? Alle Steten 
werden zu billigsten 
Fabrikspreisen berechnet. 
Ersatz. Mann: „Liebe Frau, der 
Doktor hat gemeint, ich solle ein Schwitz¬ 
bad nehmen." — Frau: „Ganz unnötig, 
ich habe ohnehin mit dir noch zu sprechen." 
Anzüglich. Schuldner: „So eine Ge¬ 
meinheit: schickt wir da mein Schneider 
aus seiner Stammkneipe eine Ansichts¬ 
karte mit der Rechnung. . . und da hat er 
sämtliche Stammgäste unterschreiben 
lassen!" 
Die Schwiegermutter. In einer Fa¬ 
milie war die Schwiegermutter zu Besuch 
gewesen. Nun nahte die Abschiedsstunde 
und die Tochter sollte die Mutter zur 
Bahn bringen, da der Mann vom Geschäft 
nicht abkommen konnte. Darüber wurde 
es höchste Zeit: eine Droschke wurde ge¬ 
holt und der Schwiegersohn sagte: „Eilen 
Sie, daß meine Schwiegermutter den Zug 
nicht verpaßt", worauf der Kutscher 
meinte: „Sitt stell, Här („Sei still, Herr"), 
ich kenne bat, ich fahre, als wenn er ming 
eige Schwiegermoh wör!" (als wenn es 
meine eigene Schwiegermutter wäre.) 
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