Volltext: Salzkammergut-Familien-Kalender 1913 (1913)

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drei amtliche Herren, der Staats- 
anwalt, ein Justizrat, ein Gerichtsvoll- 
zieher, in Begleitung des Gefängnis- 
geistlichen die Zelle Rouqueaus, so 
hieß der Meuchelmörder, und weckten 
ihn auf. 
„Rouqueau, ihr müßt all eueru 
Mut zusammennehmen . . . Die 
Stunde der Vollstreckung ist ange- 
brochen!" . . . 
Der Priester war schon Tags zuvor 
bei dem Verurteilten lauge geblieben 
und hatte ihm Trost zugesprochen. 
hatte, eine letzte hl. Messe. Zum Schluß 
derselben empfing Rouqueau die heil. 
Kommunion. Und als, inmitten der 
allgemeinen Verehrung, er feine letz- 
ten Pflichten erfüllt hatte, — es war 
für ihn ein großes Glück! ... — als- 
dann trank er ein wenig Rum und 
rauchte eine Zigarette. Hierauf beglei- 
tete der Geistliche den zum Tode Ber- 
urteilten zur Richtstätte... Da der 
Anblick des Fallbeiles den Unglück- 
lichen erschrocken hätte, so schritt ihm 
der Priester voran, um ihn indessen zu 
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Josef hsyîln 
genialer Komponist 
geb. am I. April 1732 zu Rohrau (N.-Oest.), gest. am 31. Mai 1809 zu Wien. 
Man half ihm aufstehen und sich 
ankleiden? man fragte ihn mit Inter- 
effe, was er noch wünschen könnte . . . 
Und weil trotz alledem das Heran- 
nahen des Jenseits einen traurigen, 
tiefen, heilsamen Eindruck auf ihn 
machte, wies er die Segnungen und 
Gnaden der hl. Religion nicht zurück. 
Nochmals eilte der Gefängnisgeist- 
liche herbei. Für Rouqueau ganz allein 
wurde eine Kapelle vorbereitet. Für 
ihn ganz allein zelebrierte der Prie- 
ster, der schon seine Beichte gehört 
ermahnen, zu ermutigen, zu unter- 
stützen, und zumal um zwischen ihm 
und der Guillotine das stärkende Bild 
des göttlichen Gekreuzigten zu stellen. 
Und in diesem verhängnisvollen, ent- 
scheidenden Augenblick umarmten sich 
diese beiden Männer mit Zärtlichkeit, 
mit Liebe, auf der Schwelle der Ewig- 
keit. 
Kreidebleich erscheint Rouqueau, 
die Hände gefaltet. Er harrt wohl- 
vorbereitet im Beisein des Priesters 
auf die Vollstreckungsstunde.
	        
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