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4. Die Freiheitskämpfe und die
Schlacht bei Leipzig.
Inzwischen eröffnete Napoleon,
den die Verbündeten durch sein jung-
stes Mißgeschick für gänzlich niederge-
schmettert hielten, den Feldzug mit
neuen Siegen. Die Schlacht bei Groß-
Görfchen, die er am 2. Mai trotz der
stand und ein Kongreß versammelte sich
zu Prag, um über den Frieden zu un-
terhandeln. Allein es war kaum mög-
lich, sich zu verständigen: Napoleon
wollte nicht einwilligen, nur etwas
von seiner Macht aufzugeben und das
verbündete Preußen und Rußland
ebensowenig, sich seiner Willkür noch
weiter zu fügen. Die beiden verbün-
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Das Völkerschlacht-Denkmal zu Leipzig, welcyes anläßlich der Jahrhundertfeier der Befreiungskriege
unter großen Festlichkeiten zur Enthüllung gelangt.
glänzenden Tapferkeit seiner Gegner
mit den jungen, ueuausgehobenen
Truppen gewann, die Besetzung von
Dresden, der Sieg bei Bautzen setzten
die verbündeten Preußen und Russen
in Erstaunen. Oesterreich, das seit 1810
auf den Kriegsfuß gesetzt war, hatte
sich wieder kampfbereit gemacht und
bot sich zum Vermittler zwischen Na-
poleon und den Verbündeten an. Man
schloß am 4. Juni einen Waffenstill-
deten Mächte verlangten im Einver-
ständnis mit Oesterreich, Frankreich
solle auf die Grenzen des Rheins, der
Alpen und der Maas beschränkt wer-
den. Man trennte sich, ohne etwas ab-
geschlossen zu haben. Oesterreich trat
dem preußisch-russischeu Bündnis bei
und der große Krieg, der allein die
Entscheidung bringen konnte, ob Na-
poleon noch länger in Europa Herr-
scheu solle, begann aufs neue. Jetzt