Volltext: Der Rückmarsch aus Rumänien

Es ist gewißlich wahr, was auf dem Ehrenmal des Westfälischen 
Alanen-Regiments Nr. 5 an der Nheinterrasse in Düsseldorf in Granit 
eingemeißelt steht: 
Wenn Tausend einen Mann erschlagen. 
Das ist nicht Ruhm, das ist nicht Ehr! 
Denn heißen wird's in spät'ren Tagen: 
Gesiegt hat doch das deutsche Leer! 
Doch das hehrste Denkmal sehte den deutschen Leiden des 
Weltkrieges unser Führer und Reichskanzler Adolf Litler in 
seinem Buche „Mein Kampf": 
„Mögen Jahrtausende vergehen, so wird man nie von Lelden- 
tum reden und sagen dürfen, ohne des deutschen Leeres zu gedenken. 
Dann wird aus dem Schleier der Vergangenheit heraus die eiserne 
Front des grauen Stahlhelms sichtbar werden, nicht wankend 
und nicht weichend, ein Mahnmal der Ansterblichkeit. Solange aber 
Deutsche leben, werden sie bedenken, daß dies einst Söhne ihres Vol¬ 
kes waren." 
Während sich tiefste Dämmerung auf das deutsche Land senkte, 
galt es für uns hier in Feindesland noch zu handeln. Wir mußten in 
jenen schweren Tagen fest stehen wie eine deutsche Eiche, die still und 
stark in Sturm und Not ihre Wurzeln nur immer tiefer treibt. 
Wir strafften uns, vorübergehend gebeugt unter der Wucht der 
Ereignisse, wieder empor. Denn ist etwas stärker als das Schicksal, so 
ist es der Mut, der es unerschüttert trägt. 
Als am 13. November 1918, gegen 2 Ahr nachts, bei mir in Rim- 
nicul-Sarat die Meldung vom Eintritt des Waffenstillstandes an der 
rumänischen Front eingegangen war, gab ich 230 vormittags die er¬ 
forderlichen Befehle und ließ die Vorposten einziehen. Die Posten 
wurden verständigt, daß der aus Jassy in Rimnicul-Sarat eingetroffene 
rumänische General volle Bewegungsfreiheit hat. Die bisher gefan¬ 
genen rumänischen Gendarmen wurden sofort freigelassen, nachdem sie 
versprochen hatten, für Ruhe und Ordnung zu sorgen und gegen die 
deutschen Truppen nichts zu unternehmen. Die Gendarmen haben ihr 
Versprechen gehalten. 
Vom Oberkommando ging ein Befehl ein, daß zum 18. November 
je Division 1 Anteroffizier und 3 Mann als Vertrauensleute nach 
Lermannstadt zum Feldmarschall von Mackensen zu entsenden 
sind, um sie über die politischen und militärischen Verhältnisse aufzu- 
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