Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1928 (1928)

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Anstoß geben, eine zielbewußte Werbung 
für das „Volksblatt" durchzuführen, deren 
Unterstützung allen Freunden in Stadt 
und Land am Herzen liegen sollte. 
Unsere Wochenblätter haben auch 
dieses Jahr nicht nur ihren Abonnentenstand 
erhalten, sondern sind im Vorwärtsschreiten 
begriffen. Herr Redakteur Alois Pointner 
in Ried ist leider im Frühfahr 1927 erkrankt; 
möge recht baldige Genesung dem unermüd 
lichen Pionier der katholischen Presse, wel 
cher das Spital der Barmherzigen Schwe 
stern in Linz aufsuchen mußte, die Rückkehr 
auf seinen Posten gestatten. 
Die Verlagsbuchhandlung in Linz hat 
wieder einige Neuerscheinungen heraus 
gebracht: Das „Linzer Dlözesan-Ge- 
sangbuch" (Ausgabe mit Noten); Dr. Karl 
Fruhstorfer: „Weltschöpfung und Pa 
radies nach der Bibel"; Professor Kain- 
Uadl: „Zwei deutsche Singmessen", 
Partitur und Stimmen dazu; Professor 
Kainradl: „Zwölf Kirchengesäuge", 
Partitur und Stimmen dazu; „Georg 
Etiblers Dichtungen", Dr. E. Straß 
mayr: „Oberösterreichische Männer 
gestalten aus dem letzten Jahr 
hundert"; in zweiter Auflage von 10.000 
Exemplaren erschien: „Mein Gebetbuch". 
Der Theaterverlag, der guten Absatz 
findet, wurde um vier neue, zugkräftige 
Stücke vermehrt. Im Kommissionsverlag 
erschienen: Fritz Ulk: „Parochus jovi- 
alis“ und „Caplanus jovialis“, zwei 
hübsch kartonierte Bändchen; ferner: „Die 
17 Klöster Oberösterreichs", photo 
graphische Bildurkunden aus Oberösterreich, 
die jeder Freund kirchlicher und klösterlicher 
Kunst besitzen sollte. Aber nicht nur die 
eigenen Verlagswerke wolle man in den 
Preßvereinsbuchhandlungen beziehen, son 
dern sich in allen Bedürfnissen an sie wenden. 
Jedes Buch, das nicht gerade auf Lager ist, 
wird zu Originalpveisen in kürzester Frist 
beschafft. Statuen, Bilder samt Einrah 
mung, Devotionalien sind in reicher Aus 
wahl vorrätig. 
Zum Schlüsse danken wir allen Freun 
den und Wohltätern des katholischen Preß- 
vereines für die manchmal recht umfang 
reichen Druck- und Buchhandlungsaufträge, 
die sie uns zukommen ließen. Wir bitten, 
uns auch fernerhin mit Aufträgen zu be 
ehren und können versichern, daß jeder Be 
stellung, sowohl was Ausführung als auch 
Schnelligkeit der Lieferung anbelangt, größte 
Sorgfalt zugewendet wird. 
II 
Die Diebesjagd. 
Humoreske von Hannamaria Batfchewski. 
Ein sonniger Septembertag leuchtete 
herab auf Rittergut Pantenhagen mit seinem 
weißen Herrenhause und den großen, blanken 
Ställen. Lacht auf die spielenden Guts 
kinder und hüllt auf dem Felde den alten 
Bebbermann mit seiner treuen Rosine sacht 
in lichtes Spinngewebe des Altweiber 
sommers. Er überlegt eben, daß bei dem 
schönen Wetter die Kartoffelbuddelei los 
gehen .kann. Aber Herr des Himmels! Die 
schönste Ecke drüben am Lüttjenheider Weg 
ist schon ratzekahl gebuddelt und zertrampelt! 
Eine Weile hält er auf seinem Gaul wie ver 
steinert, dann bricht der Sturm los: „Nee, 
so wat! Kkemmbande, paßt uff! Feuer sollt 
ihr haben zum Kartoffelbraten! Grad den 
Preßvereins-Kalender 1928. 
besten Schlag. . . Kreuzschock. . ." Weiche 
Fäden verkleben seinen Mund, wütend 
wischt er sie ab und sucht nach Spuren. Ver 
gebens! Der Sand ist tief. Gleich den 
Lüttjenheider Landjäger rufen? Bah, Pan- 
tenhagener „Rote" sahen nicht anders aus 
wie Dabersche und Trenenbrietzener! Selber 
helfen! Abfangen! Totschießen. . .! 
Zu Hause flötete Frau Berta in den 
sanftesten Tönen: „Aber lieber Heinrich, du 
bleibst so lange..." 
„Laß mich zufrieden! Wo ist das Mädel? 
„Aber lie. .." 
„Lie, la, lieber Heinrich, Larifari. Ruf 
se 'rein und helf' denken, wer die Kartoffeln 
jeklemmt hat." 
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