Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1919 (1919)

Münster. — 13. Graf Alfred Dürckheim 1-. — 16. 
Stadpfarrkooperator von Grieskirchen, Josef Purn- 
berger, 2. Sekretär des Katholischen Volksvereines. 
20. Professor Leopold Frank in Linz f. — 31. ^jäh 
riges Seelsorgerjubiläum Pfarrer Arocker, Gallneu- 
1918. 
11. Auskultant Dr. Enzinger, Steyr — 
Schw. Franziska Lang (Elisabethinen) Linz f. ~ 
Franziska Gräfin O'Hegerty, St. Florian bei Linz 1'. 
— 16. Der Kaiser am Bahnhof in Linz. —Ankauf 
der Poschacher Bierhalle durch die Stadtgemeinde 
Urfahr. — 17. Feier des Geburtsfestes unseres 
Kaisers. —24. Pfarrer Johann Mader, Antiesen- 
hofen — 28. Nachricht von der Entdeckung 
großer Tropfsteinhöhlen bei Ebensee. — 20. Streik 
der Salinenarbeiter in Bad Ischl. — 31. Brand 
der Bäckermühle in Au bei Ebelsberg. 
Uotn Weltkrieg 
(^as bedeutendste Ereignis des vierten 
Kriegsjahres, der Abschluß des Friedens 
mit der Ukraine, mit Rußland und in der 
Folge mit Rumänien, brachte Ruhe an der 
Ostfront, es galt nur mehr die besetzten 
Gebiete von revolutionären Banden zu be 
freien. Finnland, Kurland, Estland, Livland 
und die Ukraine kamen unter den Schutz 
der Zentralmächte. Die inneren Wirren in 
Rußland dauern fort. Der Zar Nikolaus 
wurde ermordet. Revolution und Bürger 
krieg nehmen kein Ende. Den Bolschewiki ist 
es trotz vielfacher Versuche der Gegner ge 
lungen, sich als führende Partei zu erhalten. 
Masfenterror und politische Morde werden 
von den sich befehdenden Parteien nicht ge 
scheut. Dahinter stecken die Machenschaften 
der Entente, denen der deutsche Gesandte 
Graf Myrbach und General Eichhorn 
zum Opfer fielen. Auch die schreckliche Ex 
plosion in Odessa dürfte ihren Anstiftungen 
beizumessen sein. Dabei spielen sich die En 
tentemächte als Schutzherren Rußlands auf. 
Die Japaner nehmen sich Sibiriens an, die 
Engländer und ihre Verbündeten besetzten 
bisher das Gebiet an der Murmanbahn. 
Doch wollen sie künftig überhaupt Ordnung 
in Rußland machen. Besonders aber spielten 
die Czecho-Slowaken sich als Helfer unserer 
Feinde auf. In der Türkei, die sich lange 
mit Hilfe ihrer Verbündeten tapfer hielt, 
steht es im fünften Kriegsjahre schlecht. Fast 
ganz Palästina ist in den Händen der Eng 
länder und deren Verbündeten. Auch in 
Mesopotamien gelangten die Feinde bis 
Bagdad. Baku konnten sie aber nicht halten. 
Höchst bedauerlich sind die Ereignisse am 
Balkan. Unseren Truppen waren zwar Er 
folge gegen die Italiener in Albanien be- 
schieden, aber die Bulgaren hielten der letzten 
feindlichen Gegenoffensive nicht mehr Stand 
und schlossen einen Waffenstillstand mit der 
Entente, der es auch gelang, griechische 
Truppen an die Front zu bringen. 
Die österreichisch-ungarische Frühjahrs 
offensive ist, wie bekannt, teilweise unter 
außergewöhnlichschwerenWitterungsunbilden 
nicht gelungen. Man spricht von Verrat und 
anderen Hindernissen. 
An der Westfront hatten die Deutschen 
im April und Mai geradezu staunenswerte 
Erfolge zu verzeichnen und Paris, welches 
sie aus Ferngeschützen mit verheerender 
Wirkung beschossen, war schon ernstlich ge 
fährdet. Dem französischen Feldherrn Foch, 
der nunmehr das Oberkommando über die 
feindlichen Armeen führt, gelang es nicht 
nur, die zweite deutsche Offensive recht 
zeitig zum Stillstand zu bringen, son 
dern im Laufe des heurigen Sommers 
und Herbstes die Deutschen und ihre Ver 
bündeten an die Ausgangspunkte der deutschen 
Offensiven zurückzudrängen. Aber die aus 
allen Weltteilen zusammengeholten zivili 
sierten und Rassentruppen hätten dies selbst 
mit Hilfe der Amerikaner nicht vermocht, 
wenn nicht in letzter Stunde ein genialer 
Techniker den Feinden die Erfindung der 
furchtbaren Panzerwägen, welche nach Tau 
senden an die Front gebracht und verwendet 
wurden, beschert hätte. 
Die Ereignisse in Bulgarien und die 
Verluste der Türken trugen ebenfalls dazu 
bei, daß Oesterreich-Ungarn mit Zustim 
mung der Zentralmächte mit einem neuen 
Friedensangebote, welchem die von dem 
Präsidenten Wilson in seinen Reden fest 
gelegten Bedingungen und Wünschen zu 
grundelagen, herantrat. Doch wurden 
die Bevingungen für einen vorausgehenden
	        
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