Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1919 (1919)

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Herr Pfarrer?" „Die Sache ist so einfach: den Zeitungen; lies Du die meine, ich lese 
Ihren Herrn Gemahl bringen Sie von die Deinige". Geiagt, getan. Die Männer 
seinem Leibblatte nicht mehr weg, es könnte korrigierten infolge dieser Lektüre allmählich 
einen argen Auftritt in Ihrem Hause ab- ihre liberalen Ansichten, und wurven der 
geben, das darf nicht geschehen. Aber nichts katholischen Sache gerechter. Den Frauen 
hindert Sie, mit Ihrem freien Taschengelde schadete das Lesen des liberalen Blattes 
auch ein entschieden katholisches Tagblatt nichts, weil dieses Lesen ohnehin nur ein 
zu abonnieren.. Unsere Presse steht auf der scheinbares, eine Finte, ein Manöver war, 
Höhe der Zeit, Sie werden befriedigt sein damit die Männer auch einmal „die an- 
und bei der nächsten Osterbeicht eine große dere Seite hören". Es ging nicht lang her. 
Ein geschmackvoller Psarrhos: Das Psarrhosgebäude in Alkmünster. 
Verantwortlichkeit weniger haben." Das so ließen viele Männer das liberale Zeitungs 
leuchtet der Frau Gemeinderätin ein. Sofort blatt fahren und abonnierten nur die ka- 
bestellte sie eine katholische Zeitung, die sie tholische Presse. Nach einem halben Jahre 
ganz, nicht bloß Mode, Lebensmittelfrage, 'überwog die katholische Presse weitaus die 
Neuigkeiten und Feuilleton, auslas. Den- liberale des Städtchens, was sich bald bei 
selben Trick befolgte Don Cosmas noch in den Verhandlungen im Gemeinderat bemerk- 
50 anderen „besseren" Häusern, mit gleichem bar machte. Bei den nächsten Gemeinde 
günstigen Erfolg. Die Männer wurden stutzig. Wahlen erlangten die strammen Ka holiken 
Aber die teure Ehehälfte sprach: „Du hast die Zweidrittel-Majorität. Ein entschiedener 
Dein Leibblatt, ich das meine." Am Sonn- Kacholik wurde Alcalde (Bürgermeister). Das 
tag darauf sagte die Frau, „tauschen wir mit bewirkte das Tagblatt der gnävigen Frau.
	        
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