Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1917 (1917)

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29. So truag'n aba 's Bier.wög 
Allssand, wier ih moan, 
Drum muaß ih bei Zeiten 
An Hopfen dreintoan. 
30. Da brodelt's und sodelt's 
Aft drinn ö da Pfann; 
Denn 's Bier braucht cm Hopfen 
Und 's Wei braucht an Mann; 
31. An Mann, der a Schneid hat, 
— Was is und was kann; 
Koan Süaßling,?) koan Doag- 
Ung,b) 
Da graust mä dävan. 
32. Äs mnaß sih da Hopfen 
Und 's Malz guat misch'n, 
Aft kann mar ä Glasl 
Guat's Bier aftisch'n. 
33. Muaß freilö zerscht d' Hitzen 
Verlier'n äf dä Kühl; 
An zorniga Menschen 
Den roatt mä not viel. 
34. Da fahr ih mit'n Stängerl 
Oft lang äf und a, 
Daß 's Bier hin und herschwoabt. 
Wie 's Wasser ön Bah 
35. Und wann's a so täschlt 
Und -'s Mondliacht dräsfallt, 
Da muaß ih cans finget 
Und juchiz ih halt: 
36. „Mein lieberner Schatz 
„Is ön Keller drunt'n, 
„Hat än oachäs Gwand an, 
„Is mit Noaf abund'n! 
37. Is 's Bier volei akühlt 
Äf fc>' Nacht, laß ih's a: 
Oen Gärkeller stengän 
Gnua Bodingä^) da. 
38. Da arbät's aft drinnäd, 
Mä siegt, wie s' ös treibt: 
Was grob is, mneß außä, 
Was guat is, dös bleibt. 
39. Den Menschen, den mag ih, 
Der grecht is und grad; 
Den nöt, der koan fösten 
Charakter nöt hat. 
40. „Ih halt nix äfs Reichsein, 
„Ih halt'nix äfs Geld: 
„Ä reins, ä treu's Herz is 
„Dös schenst' äf dä Welt." 
41. Wann'sBierisguatausgärt, 
Und hat koan Fehler, 
So höb'n mä's äf d' Achsel 
Und trag'n's ön Keller 
42. Und da lög'n mä's nieder 
Und spirr'n mä guat zua; 
Wer arbat sein Löbtä, 
Verdient sih sein Ruah. 
43. „WerönHimmelwillkemmä, 
„Mneß d' Fäustling mitnehmä; 
„Oen Himmel is's kalt, 
„Weil dä Schnee abäfallt." — 
44. Von Keller muaß's außä 
Nah Glengät'O) ö.d' Schank; 
Ob Houzät, ob Zihrung,") 
Da froat mä nöt lang; 
45. Denn d' Freud, dö muaß 
schwimmä, 
Wie d' Anten ön Bah 
Und 's Load mneß mä tränkä; 
Koan Menschen geht's a! 
46. Äf d' Jausen ä Halbe 
Ä Mäßl äf d' Nacht 
Und d' Bäurin holt Jering,") 
Wann s' Rohrnudeln dacht. 
47. Ja,'sBierbrauchtänHopfen 
Än Jering dä Toag — 
Undhoamgehnhoaßt's,Buabnä: 
Denn 's Liacht geht äf d' 
Noag!" — 
48. So soat ä, dä Ferdl 
Und trinkt ämal föst 
Und d' Zöchbuab'n, dö losen 
Und singän äf d' Löst: 
49. ,,D' Bräu bringän 's Bier 
äs d' Welt, 
..D' Wirt schenkän 's aus ums 
Geld, 
„D' Lumpen, dö trinkän 's gern, 
„Däß s' rauschö wernl" — 
50. „Nöt rauschö, nan lustö, 
Oes Sikärädi! 
Dö rauschögnä Zapfen 
Dö mäg ih nöt ih!" 
Anmerkungen: Vers 1, Volksweise. ] ) Foam ----- Schaum; 2 ) granßt — brumrnt; ^ Friesen 
— Frieren; 4 ) Woakstock — Wasserbehälier; an d' KidlfaU'n hängen — an die Mutter hangen; 
6 ) Büagl'n = Tunichtgut. Vers 20, 21, 22 und zum Teil 23 Volksweisen. 9 Süaßlrng, «) DoagUng 
— Weichling; 9 ) Boding ---- Bottich. Vers 36, 40, 43 und 49 sind Volksweisen. ") Glengat --- Ge 
legenheit; ") Zihrung — Totenzehrung; ") Jering — Germ. 
Seröisches Hevirgsgeschütz und russisches Aeldgejchütz inmitten der Zöglinge der Militär-Anter 
reakschute in Knns. (Phot. Hegglin.)
	        
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