stilles, angenehmes Wetter begünstigt, war
der 20. Oktober 1912, an welchem das
250 kg schwere, 2-5 m hohe Krenz ein
gesetzt wurde. Nachdem es vom hochwür
digsten Herrn Bischof im Dome feierlich
geweiht worden war, wurde es in Pro
zession von den Steinmetzen über die/Haf
nerstraße, Baumbach- und Herrenstraße
zun: Aufzugplatz gebracht und unter den
weihevollen Klängen des heiligen Kreuz
liedes, elektrisch, ohne Unfall emporgehoben.
Als es in die Oeffnung eingesenkt wurde,
erscholl von der tausendköpfigen Menge
das Dank- und Preislied: Großer Gott
wir loben dich. Nun wurde den: zierlichen
Turm ^ von den Arbeitern des Spengler
meisters Weichselbaumer das
schmucke Kupfergewand ange
paßt. Die Abbildung auf der
vorderen Seite zeigt die
das Dach fertig, war auch schon der Kunst
schlosser Lelaut mit seinem fein und solid
ausgearbeiteten Firstkamm bereit, um diesen
am' Dach für „weltewige" Zeiten anzu
schmieden. Was man vor einigen Jahren
sich kaum zu hoffen getraut hatte, das war
nun vollendet, nämlich die Verbindung des
Turmes durch das Langschiff mit dem seit
Dezennien einsän: stehenden Hochchvre,
dem Presbyterium. Nun geht es an das
Querschiff, von welchem bereits die Hälfte
gebaut ist. Der Dombaumeister macht uns
Gruppe aus der Krippe des neuen Domes: Anbetung des Königs Kaspar.
raten und Ausläufer des Türmchens, die
man von unten kaun: wahrnimmt.
Die milde Witterung des vergangenen
Wintets ermöglichte es, daß das Eisen-
gerippe des Daches mit seinen hochinteres
santen, einfachen Verstrebungen aufgestellt
und im Frühjahr die Bretter- und Dach
pappe-Verschalung, endlich die Kupferein
deckung geschehen konnte. Es waren hiezu
inklusive des Vierungsturmes 19383-70 kg
Kupfer notwendig, die das hübsche Sümm
chen von 38.000 K kosteten. Kaum war
gute Hoffnung, daß das Querschiff
Jahren vollendet sein könnte, wenn nur
der leidige Faden nicht ausgeht. Bereits
war man genötigt, zu einem modernen
Mittel, nämlich zum Schuldenmachen zu
greifen. Bekanntermaßen ist hier der An
fang leicht, aber das Ende schwer. Doch
die Freunde des Dombaues, die gewiß
durch den forcierten Bau nicht weniger,
sondern mehr geworden sind, werden dafür
sorgen, daß wenigstens keine neuen Schulden
gemacht werden dürfen. Daß solid gebaut