Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1911 (1911)

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Die im Telegraphenverkehr eingeführten kon 
ventionellen Zeichen sind: Für dringendes Privat 
telegramm — D, Bezahlte Antwort — KP, Bezahlte 
dringende Antwort — KPD, Kollationiertes Tele 
gramm — 10, Empfangsanzeige — OK, Nach 
zusendendes Telegramm — 18, Post bezahlt — 
PP, Post rekommandiert. — PK, Bote bezahlt — 
XP, Offen zu bestellendes Telegramm — KO, Eigen 
händig zuzustellen — MP, Poste restante — GP. 
Diese konventionellen Zeichen zählen für je ein Wort. 
Der Name der Aufgabestation sowie die Auf 
gabezeit des Telegrammes werden dem Adressaten 
von Amts wegen mitgeteilt. Wenn der Aufgeber diese 
Angaben ganz oder teilweise in den Text seines Tele 
grammes aufgenommen hat, so werden dieselben bei 
der Wortzählung mitgerechnet. 
Antwort bezahlt oder Rp vor die Adresse 
gesetzt, gilt für 10 Worte, will man mehr zahlen, 
so schreibt man Rp 15 oder Rp 20. Ein Antwort- 
telegramm gilt 6 Wochen und kann nach jeder 
beliebigen Station ausgegeben werden. Schreibt der 
Aufgeber mehr Worte, so hat er per Wort die Taxe 
per 6 h nachzuzahlen. Wird Bote bezahlt oder 
Xp vor die Adresse gesetzt, so sendet die Adreßstation 
das Telegramm per Bote weiter. 
Dringende Telegramme, welche vor allen, 
Staats- und Diensttelegramme ausgenommen, den 
Vorzug haben und an Ort und Stelle von einem eigenen 
Boten sogleich bestellt werden, zahlen die 3fache Gebühr. 
Für das Ausland gilt eine Grundtaxe von 
60 h und per Wort nach: Belgien 16 Ji f Nieder 
lande 16 h, Frankreich 16 h, Großbritannien 23 71, 
via Deutschland, Italien 14 h, Rumänien 7 h, Ruß 
land 24 Ti, Schweiz u. Serbien 8 h t Spanien 25 h. 
Für die Zustellung eines Telegrammes im Orte 
selbst ist keine Gebühr zu entrichten. 
Der Aufgeber eines Telegrammes kann ver 
langen, daß dasselbe dem Adressaten eigenhändig zu 
gestellt werde, wenn er vor der Adresse („Mp“) beifügt. 
Wünz^nwossn. 
Seit 1. Jänner 1900 ist in Oesterreich- 
Ungarn die mit Gesetz vom 2. August 1892, R.-G.- 
Bl. 126, eingeführte Kronenwährung die einzig gil- 
tige, wenn auch noch die Kaufleute zur Erleichter 
ung für das konsumierende Publikum die Preise 
in österreichischer Währung rechnen. 
Die Staatsnoten a 5 fl. und 50 fl. sind vom 
1. September 1907 an wertlos, ebenso die Bank 
noten k 10 p. vom 1. September 1909, die Bank 
noten ä 100 fl. vom 1. November 1910 und die 
Banknoten ä 1000 fl. vom 1. Jänner 1911. 
Bis zu diesen Zeiträumen können selbe bei 
jedem Bankgeschäft noch umgetauscht werden. 
Die Banknoten zu 10 fl., 100 fl. und 1000 fl. 
werden von der Oest.-ung. Bank bei ihren Haupt 
kassen und Zweiganstalten in Verwechslung ge 
nommen, und zwar: 
Die 10 fl.-Banknoten bis 31. August 1909 
„ 100 fl.- „ „ 31. Oktober 1910 
„ 1000 fl.- „ „ 31. Dezember 1910, nach 
diesem Termine verlieren selbe ihre Giltigkeit und 
sind wertlos. 
Die 20 Kronennoten (rot) werden von der 
österr.-ungar. Bank bei ihren Kassen bis 30. Juni 
1910 an Zahlungsstatt oder im Wege der Ver 
wechsln g angenommen; von diesem Tage bis 
30. Jrwi 1916 aber nur mehr im Wege der Ver 
wechslung. Nach dem 30. Juni 1916 sind selbe 
wertlos. 
Die 10 Kronen-Noten mit dem Datum vom 
31. März 1900 werden bis 28. Februar 1913 von 
der Oesterr.-ungar. Bank im Wege der Verwechslung 
angenommen; nach diesem Tage aber nicht mehr 
und sind selbe dann wertlos. 
Die Silbergulden gelten noch als 2 X-Stücke; 
dagegen werden die 2 fl.-Silberstücke bloß zum 
Silberwerte eingelöst. 
Infolge der Valuta-Regulierung werden jetzt 
in Oesterreich-Ungarn geprägt: 
1. Goldmünzen zu 20 K und 10 K 
2. Silbermünzen (Scheidemünzen) zu 5 K utib 1 K 
3. Nickelmünzen „ §u 2o h und 10 h 
4. Bronzemünzen „ 2 h utib 1 h. 
Die Österreichisch - ungarische Bank gibt an 
Kronennoten derzeit solche zu 1000, 100, 50, 20 und 
10 K aus. 
Anläßlich der Valutaregulierung stellt sich 
der Wert der ausländischen Münzen zu denen der 
Kronenwährung wie folgt: 
1 Mark — 1 Krone 17 Heller 
1 Frank ----- — „ 95 „ 
1 Holländer-Gulden . . — 1 „ 98 „ 
1 Scandinaver Kroner. — 1 „ 32 „ 
1 Pfund Sterling... — 24 Kronen 1 „ 
1 Dollar — 4 „ 93 „ 
1 Rubel Gold 3 „ 81 „ 
1 Hundert Piasterstück . — 22 „ 12 „ 
1 Napoleonsdor . . . — 19 „ 02 „ 
1 Dukaten — 11 „ 29 „ 
Deutschland rechnet nach Mark a 100 Pfg. 
Eine Mark ist gleich (—) H 17 k. — Es werden 
Goldmünzen zu 10 und 20 Mark geprägt. 
Frankreich, Belgien, Italien, Serbien, 
Rumänien und die S ch w e i z rechnen nach Franks 
a 100 Centimes. Ein Frank (in Italien auch Lire 
genannt) gilt 95 h. 
England rechnet nach Pfund (Livres)Sterling 
(Sovereign) a 20 Schilling ä20 Pences. 1 Pfund Ster 
ling ist gleich 24 I 1 7r. 
Rußland rechnet nach Rubeln a 100 Kopeken. 
Ein Rubel — 3 K 81 h. 
Nordamerika rechnet nach Dollars a 100 
Cents. Ein Dollar — 4 K 93 h. 
Türkei rechnet nach Piastern a 40 Para. Ein 
Piaster — 22 h. 
Scandinavien (Dänemark, Schweden und 
Norwegen) rechnetnachKroner ä 100 Oere(Scheide 
münze); ein Kroner — 1 K 32 h.
	        
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