Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1909 (1909)

  
  
    
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sobald wieder im 
Pfarrhauſe des Fra 
Pero zu Gaſt ge- 
Mn 
Durch ſolche und 
ut h.: 
„ Ê noch eine Menge ſich 
erzählt, wurde er 
noch gerade der 
Schrecken der Mo- 
hammedaner, welche, 
wenn sie ihn in der 
Nähe wußten, nichts 
Franz Io .ſust unternehmen wagten. 
Stückchen führte er in p fit tuen. 
  
  
nls Kleriker auf. + Wie ſchon erwähnt, 
mußten früher die Franziskaner hiesiger 
 HVProvinz ihre „Juvenes“ ins Ausland zu 
den theologiſchen Studien ſchicken. So hatte 
auch Fra Pero ſeine Studien im Auslande, 
gin Italien gemacht. 
Bekanntlich leben die italieniſchen Fran- 
 gziskaner sozuſagen, von der Hand zum Munde, 
nämlich von Almoſen, das ſie ſich täglich 
 Jammeln. Ein Laienbruder, + in Ermang- 
i!! lung deſſen auch manchmal ein Kleriker macht 
mit einem Eſel, den man zu dieſem Zwecke 
 ghjeilt, und der einen oder zwei Körbe auf 
 dHen Rücken gebunden trägt, täglich in der 
" Umgebung die Runde, die Leute werfen ihre 
" Gaben einfach in die Körbe hinein, und mehr 
 dvder minder beladen kommen dann Beide heim. 
Auch unſer Lra 
Pero, (ital. Fra 
Pietro,) mußte 
manchmal so auf 
_  gcCollctura’' gehen. 
Da kam er nun 
einmal auf ſo einer 
Wanderung zu 
î einem Flufſſe, über 
den eine neugebaute 
Brücke führte. Zur 
Deckung der Bau- 
koſtenhattemaneine 
kleine Taxe einge- 
führt, die jeder Paſ- 
ſant zahlen mußte. 
Giselawarte bei Linz. 
  
  
  
  
  
  
Etwa 1 Soloh. Als nun Fra kietro mit 
seinem Grautiere die Brücke paſſieren wollte, 
trat der angestellte Hollbeamte mit ernſter 
Miene vor ihn und forderte die Taxe. lFra 
Pietro entrichtete ſeinen Soldi und wollte 
weitergehen, aber der geſtrenge Finanzbeamte 
bedeutete ihm, daß er auch für den Eſel 
die gleiche Taxe zu zahlen habe. Dem armen 
Vra Pietro wollte dies nicht einleuchten 
und da der Zollbeamte unerbittlich auf der 
ßortttng beſtand, wußte er ſchnell einen 
usweg. — 
Er bückte ſich ſchnell unter den Eſel, 
faßte ihn bei den Füßen, hob ihn auf ſeine 
Schulter und trug ... . 
ihn, ſamt der La- |. : | 
dung in den Kör- | 
ben, hinüber übe 
die Brücke zum 
Schrecken des ver- | 
blüfften HZöllners 
und zum Gaudium / 
der übrigen Paſ- 
ſanten! I 
Nun iſt „Era 
Pero trotß ſeiner | 
Körperkraſt auch | 
ſchon längst de 
  
     
   
     
   
    
    
      
  
  
fort in unzählige 
Anekdoten und G 
ſchichten bei Mi 
brüdern und Volk. 
Er war üb- 
tnt Vt tu 
1u tt qharekters 
Priester und ein Mann des Gebetes. Auf 
allen ſeinen Wanderungen zu Fuß oder Pferd 
hatte er immer ſeinen lieben Roſenkranz in 
Händen und betete ihn wiederholt, — haupt- 
ſächlich um Bekehrungen der Türken und 
feizg hu m sue ava urn ubart 
zum Teil eine Frucht ſeines vielen Gebetee;, 
erlebt hat er ſie ſelbſt hienieden nimmer, 
möge er ſich jenſeits deſto mehr daran erfreuen. 
R. I. P. 
Das Landhausportal 
in Linz. 
 
	        
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