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ließ er sich hiezu herbei. Er wollte gerade
in raschem Tempo in den äußeren Burghof
einfahren, als ihm zu seinem Schrecken der
militärische Wachposten ein weithin hörbares
dreimaliges: „ Gwehrrrraus!!" entgegen
donnerte.
Mit jähem Ruck wandte er sich an den
fremden Herrn: „Jessas, jessas, iazt Hamas,
's fahrt der Kaisa schon hinta meinet 1" Der
Herr mußte herzlich ob dieser drolligen Ge
fühlsäußerung lachen — und versicherte ihn,
daß er es jetzt selbst glaube, daß es der
Kaiser sei, welcher hinter ihm dreinfahre.
Derselbe Vorgang wiederholte sich im
inneren Burghof, wo die Appartements
Sr. Majestät lagen, nun schwindelte dem
Kutscher bei dem wiederholten Ruf in das
Gewehr und nachdem der Generalmarsch
ertönte, ordentlich der Kopf.
„Jetzt kann's recht werd'n, krutzi Türk'n,"
dachte er sich, „war i do nöt so deppat in
dö vaflixte Fall'n einig'rumpelt!"
Er wollte natürlich zur Seite fahren,
um zuerst den Kaiser vorfahren zu lassen.
Innerlich war er aber doch vergnügt, hatte
er ja den Kaiser doch nicht versäumt, nach
dem derselbe doch jedenfalls in seiner eige
nen Hofequipage vorfuhr — und obendrein
noch fünf funkelnagelneue Dukaten im Sacke.
Wie erstaunte aber unser Lohnkutscher,
als er vom Kaiser nichts zu entdecken ver
mochte und ihm der Passagier ernsthaft die
Weisung gab, endlich doch einmal vor dem
"Himm
Nimm dir Zeit, ein Morgengebet zu Gott
zu sprechen, ihn bittend, dich vor Uebel zu be
wahren und zu seiner Ehre dich arbeiten zu
lasten.
Nimm dir Zeit, freundlich zu sein. Ein
Lächeln, ein freundliches Wort, fällt wie Sonnen
schein auf die Herzen um uns.
Nimm dir Zeit, zuvorkommend zu sein. Ein
mildes „Ich danke dir", „Bitte, entschuldige
mich" usw. raubt nichts von deiner Würde;
denn wahre Höflichkeit ist, etwas Liebevolles
auf eine liebevolle Weise zu sagen.
Burgportale vorzufahren. Zaghaft setzte er
dies gewagte Unternehmen ins Werk — sein
Erstaunen erreichte aber den Gipfelpunkt,
als man seinem Fahrgaste beim Aussteigen
kaiserliche Ehren erwies und denselben mit
„Euer Majestät" titulierte.
„Servas!" murmelte der schon konfus
gewordene Wiener, „das geht ma über d'
Hutschnur, das ist denn do nimma a Ding,
wann der nöt da Kaisa selb« is, leg' i heut
nu mei G'werb' z'ruck!" Er wurde jedoch aus
seinem Gedankengange durch seinen Passa
gier unsanft entrissen, indem derselbe (wie
wir erraten haben werden, war es niemand
anderer als Josef selbst) an ihn herantrat,
dabei sprechend: „Wenn Sie ein andermal
Ihren Kaiser fahren sollten, so wissen Sie
genau seine Adresse; sollten Sie aber wieder
einmal Lust bekommen, ihn zum Kuckuck zu
schicken, so seien Sie versichert, daß sie der
selbe auch wohin schicken würde, dahin Sie
ein zweitesmal sicherlich kein Verlangen
tragen dürften!" Sprach's und verschwand
— den verdutzten Kutscher seinem verdien
ten Schicksal überlassend — im Torbogen.
Der Lohnkutscher, welcher überdies noch
von seinen Kollegen weidlich ausgelacht,
aber auch geschimpft wurde, hat sich die
kaiserlichen Worte gut hinter die Ohren ge
schrieben — und soll niemals mehr seinen
Monarchen wo anders hin geschickt haben,
als wohin derselbe des Willens war zu
fahren.
•X2€==
xv 3eit.
Nimm dir Zeit, der Bejahrten zu gedenken.
Achte die grauen Haare und sollten sie auch
auf dem Haupte eines Bettlers wachsen.
Nimm dir Zeit, deine Freunde mit Bedacht-
samkeit zu wählen. Es gibt höhere Dinge, als
nur das Aeußere bei der Wahl eines Freundes
zu beachten.
Nimm dir Zeit, deine Worte zu erwägen,
ehe du sprichst oder einen Brief schreibst, damit
du nicht die Gefühle eines anderen verletzest.
Nimm dir ZÄ, auch die kleinen Dinge im
Leben gut zu verrichten. Die großen Pflichten