Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1907 (1907)

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rung an die seligen Tage, die sie an Mariens 
Gnadenstätte zugebracht haben. 
Anmerkung: Zum fünfzigjährigen Jubiläum von 
Lourdes erschein! in der Preßvereinsdruckerei 
ein Werk, welches alles Wissenswerte von Lour 
des enthält, betitelt: „Lourdes und Paray le. 
Monial.“ 
Wangen der Pilger und im Herzen regt sich 
die stille Hoffnung, noch einmal Lourdes und 
seine Grotte zu sehen. 
Gestärkt in.der Liebe zur lieben Frau von 
Lourdes, ziehen die Pilger in die Heimat und 
ein schöner Trost ist ihnen stets die Erinne- 
Gott läßt seiner nicht spotten! 
Zwei wahre Begebenheiten. Mitgeteilt von Ioh. B. Mittendorfer. 
Nachdruck verboten.., 
wöhnten sich an diese Lästerung allmählich 
und der Schwertfeger wußte es im übrigen 
selbst nicht mehr, daß er dieselbe ausgesprochen. 
Wie es schon auf dieser irdischen Welt 
zu gehen pflegt, so legte sich unser Schwert- 
seger eines Tages krank zu Bette — und 
schneller als man es ahnen mochte — lag 
der Meister auf der Totenbahre. Bei seinem 
Begräbnisse hörte man von den Leidtragen 
den allenthalben die Aeußerung: „Nun hat 
er ausgeschworen!" Man begab sich hierauf 
in die Kirche, um einem Seelengottesdienste 
für den Abgestorbenen beizuwohnen. 
Da — die heilige Handlung wollte eben 
beginnen — stürzte der Totengräber mit 
leichenblassem Antlitze auf den Priester zu 
und meldete ihm mit stockendem Atem, daß, 
als er den Schwert- 
— feger gerade zuscharren 
wollte, derselbe ganz 
/ vernehmlich mehrere 
/ Male an den Sarg- 
/ deckel geklopft hätte. 
f st jJk / Der Pfarrer und 
/ die Leidtragenden ver- 
L -gif / fügten sich allsobald 
Hgf' : schleunigen Schrittes 
7 mit dem Totengräber 
kw / zu der nahen offenen 
I/ Grube. Auf Geheiß 
UMW / des Pfarrers stiegen 
/ einige handfeste Män- 
/ ner in dieselbe und 
I holten den Sarg her 
aus, der sofort geöffnet 
wurde. Da sahen die 
Umstehenden zu ihrem 
Entsetzen, wie sich die 
/Hs gibt leider eine Gattung von Men- 
s? scheu, welche die unchristliche Gewohnheit 
besitzen, bei jeder geringfügigen Veranlassung 
und ohne allen Grund hiezu, das, was sie 
ihren Nächsten zu erzählen belieben, mit 
einem kräftigen Schwur die Wahrheit des 
Gesagten gleichfalls zu beteuern suchen, ohne 
dabei das Sündhafte ihrer Handlungsweise 
sich vor Augen zu halten. 
Ein Exemplar dieser Menschengattung 
war auch der Schwertfeger R. in einem 
Städtchen Preußens, welcher die oben ge 
schilderte Leidenschaft besaß, seine Reden 
immer mit dem freventlichen Satze zu schlie 
ßen : „Ich will im Grabe keine Ruhe haben, 
wenn das nicht wahr ist!" Die Leute ge- 
Iosefine (8erzat>ek (vor und nach der Heilung.)
	        
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