Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1906 (1906)

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und unwiderrufliche Weise dem Dienste 
Mariens weihen. 
So zeigt sich die Gesellschaft Mariä in 
gewissem Sinne durchaus modern. Aber 
der moderne Zeitgeist, der von Freiheit, 
Gleichheit und Brüderlichkeit nur so trieft, 
haßt sie doch, wie wir namentlich in Franko 
Und so irren zur Zeit zahlreiche Glieder 
der Gesellschaft Mariä heimatlos in fremden 
Landen umher,*) bis — nun bis sie sich 
wieder finden wenn nicht in der irdischen 
so doch in der ewigen Heimat, um dort für 
immer vereinigt und glücklich zu sein in 
Gesellschaft Mariä, in die auch dich und' 
Das Noviziat der Gesellschaft Mariä, Greisinghof bei Pregarten. 
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reich, der Wiege der Kongregation, sehen, 
und jagt trotz des 20. Jahrhunderts mit 
brutaler Gewalt und gegen alles göttliche 
und menschliche Recht die Brüder aus ihrem 
rechtmäßigen Besitztum und dem innig ge 
liebten Vaterlande. 
mich, o lieber Leser, dereinst aufnehmen 
möge Gottes unendliche Güte und Barm 
herzigkeit. 
*) Die hiesigen Marienbrüder sind fast "ohne 
Ausnahme Niederösterreicher, Steiermärker Hirni» 
Reichsdeutsche. 
Die letzte Snacks. 
Erzählung von Anton Pstchler. Nachdruck verboten. 
§/,J us dem Leben des berühmten Missio- 
närs Daniel Comboni, der 
später mit der bischöflichen Würde 
ausgezeichnet wurde, wird folgende Begeben 
heit erzählt. 
Es war im Dezember des Jahres 1868. 
Der Missionär wohnte beim gut katholischen 
Baron Avelle in Paris. Es war nach zehn 
Uhr abends. Man saß in geselligem Kreise 
beisammen und erzählte. Der Missionär 
schilderte die Schwierigkeiten und Erfolge, 
die er auf seiner letzten Mission in Afrika 
gehabt hatte. 
Da hörte man vor dem Hause einen 
Wagen vorfahren. Aus demselben stieg ein 
vornehmer Herr, klingelte an der Haustüre 
und fragte nach Missionär Comboni. Einige 
Augenblicke später stand der Gerufene vor ihm. 
„Ich bitte, Hochwürden, kommen Sie 
mit mir; ein Sterbender sehnt sich nach 
Ihnen." 
„Ich werde das Allerheiligste holen, bitte 
zu warten." 
„Hochwürden, kommen Sie so. Es dürfte 
schon zu spät sein." 
„Dann will ich doch das hl.Oel mitnehmen
	        
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