Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1902 (1902)

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^Zu 
gebracht werden, da für diesen dritten Aufzug 
im Innern des Thurmhelmes kein Platz 
mehr war. Ohne diesen elektrischen Aufzug, 
der die Steine leicht und ruhig bis in die 
höchste Höhe beförderte, hätte der Thurm 
in kaum zwei Jahren erst vollendet werden 
können. 
Am 17. April 1901 begannen die Ar 
beiter mit dem Versetzen der 70. Schichte 
und hatten am 14. Juni die 95. Schichte 
vollendet, mit welcher auch das aufgestellte 
Gerüst ausgebaut war. Zu diesen 25 
Schichten waren im Ausmaße von 95 342 
Cubikmeter 648 Werkstücke benöthigt worden. 
Darunter sind 56 Stücke Krabben, dann 
für die obere Gallerte Sockel-Säulchen, 
Capitale, Gesimsstöcke u. s. w. Nun musste 
wieder ein neues 643 Meter hohes Gerüst 
aufgestellt werden. Dies geschah in der Zeit 
vom 17. Juni bis 4. Juli. Am 5. Juli 
konnte mit dem schwierigsten Theile des 
Thurmhelmes, nämlich dem Versetzen der 
Gallerieplatten, begonnen werden, welche 
Arbeit am 15. Juli glücklich vollendet wurde. 
Diese bestehen aus 8 Stück Eck-, 8 Stück 
Mittel- und 8 Stück inneren Einlageplatten. 
'Domhaxx♦ 
iesesmal kann der Erzähler vom Dombau freudigen 
und bewegten Herzens hinweisen auf das glänzende 
weithin sichtbare Kreuz am Thurme, ein Zeichen, 
dass die höchste Spitze des Thurmes glücklich er 
reicht sei. Es geschah im verflossenen Jahre 1901 
mehr als man zu hoffen gewagt hatte. Außer der 
günstigen Witterung und dem Segen Gottes ist 
dieses Resultat der energischen und geschickten Bau 
leitung zu danken, die sich namentlich in der Con- 
struction der schwierigen Gerüste und deren Auf 
stellung in solch schwindelnder Höhe zeigte. Die 
Zimmerleute und die oben beim Thurme beschäftigten 
Maurer thaten aber auch vollauf ihre Schuldigkeit. 
Ueber die Arbeiten am Thurme berichtet nun Bau 
leiter Schlager: Dieselben wurden, da es die 
Witterung erlaubte, am 5. März mit dem Ab 
fragen der Schutzdächer begonnen. Hierauf begann 
sogleich die Aufstellung des neuen 12'86 Meter 
hohen Gerüstes, die am 13. April beendet war. 
Neben diesem Hauptgerüste musste ein anderes Ge 
rüste für den Fahrstuhl an der Außenseite an- 
Die schwersten von diesen 24 Werkstücken 
haben ein Gewicht von circa 1000 Kilo 
gramm. Die Platten liegen auf einer 
Mauerstärke von 29 Cubikmetern Breite 
(jedoch mit zuerst austretendem unteren Ge 
simse) auf und laden 1'20 Meter vom 
Mauerwerke aus. 
Am 23. Juli war die 100. Schichte 
fertig versetzt und am 6. August mit der 
112. Schichte die Gerüsthöhe erreicht worden. 
Von der 97. bis zur letztgenannten Schichte 
waren 250 Werkstücke (ohne die vorbenannte 
Granitgallerie) mit 32 Krabbenstücken, zu 
sammen im Ausmaße von 67-945 Cubik 
meter an ihren Platz gestellt worden. 
Am 6. August wurde das vorletzte Ge 
rüst mit 6'43 Meter Höhe aufgestellt und 
am 19. August vollendet. Die Versetzung 
von 42 Werkstücken (worunter 24 Krabben 
im Ausmaße von 12-108 Cubikmetern von 
der 113. bis 120. Schichte war am 7. Sept. 
beendet. Hiemit war der Sandsteinbau ab 
geschlossen. Nun folgte der Granitaufsatz 
und die Pyramide aus Eisenguss, in der 
das Kreuz befestigt ist. Am 24. September 
fuhr der hochwürdigste Herr Bischof in Be-
	        
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