Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1902 (1902)

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dessen Ausführung hatten sich Berge von 
Schwierigkeiten und Hindernissen aufgethürmt; 
denn die Centralcommission und das Mi 
nisterium rüttelten und schüttelten gewaltig 
an dem Schlager'schen Plane; ja, es erfloß 
sogar der Auftrag, von einem anderen 
Baumeister (es war auch dessen Name genannt), 
einen anderen Plan entwerfen zu lassen. 
Darob gab es weitläufige Verhandlungen 
so zwar, dass die Thurmbauacten zu einem 
stattlichen, mehr als drei Kilo wiegenden 
Actenbündel anwuchsen. Schließlich wurde 
der Schlager'sche Plan auch von den Ober 
behörden beifällig aufgenommenen und zur 
Ausführung gutgeheißen. 
Nachdem nun auf solche Weise alle 
Schwierigkeiten glücklich überwunden worden 
waren, konnte im Frühjahre 1900 zur 
Abtragung des alten Thüringens und zum 
Neubaue des Thurmes geschritten werden. 
Groß war die Freude und Begeisterung 
der ganzen Pfarrgemeinde, als am Oster 
sonntage (15. April) Dechant A. Reidinger 
die feierliche Grundsteinlegung zum neuen 
Thurme vornahm. 
Der ganze Bau wurde Herrn Schlager 
übertragen, den derselbe mit größter Ge 
nauigkeit, Umsicht und Gewissenhaftigkeit 
leitete und ausführte und sich bei dieser 
Gelegenheit als überaus tüchtigen Meister 
zeigte. Da auch die Witterungsverhältnisse 
während des ganzen Sommers und Herbstes 
durchwegs sehr günstig waren, so konnte 
schon am Feste der heiligen Schutzengel 
(2. Sept.) unter großer Feierlichkeit die 
Kreuzsteckung stattfinden. Herr Prälat Dom 
propst A. Pinzger, welcher in Begleitung 
des Herrn Domcapitulars A. Helletsgruber 
hieher gekommen war, hatte die Güte, die 
feierliche Weihe des vom Herrn Schlosser- 
meister Lelaut in Urfahr angefertigten 
Kreuzes vorzunehmen, welches dann Herr 
Schlager selbst unter den üblichen Toasten 
aufsetzte. 
Rüstig wurde sodann an dem Bauwerke 
noch fortgearbeitet, und am 10. November 
stand der 52 V 2 Meter hohe, neue Thurm, 
ein herrlicher Steinbau, mit Knpferbedachung 
in seiner ganzen Vollendung da, ein Bau 
von dem man sagen muss: „Das Werk 
muss den Meister loben"; Herr Schlager 
hat sich durch dieses Bauwerk ein schönes 
Denkmal seiner Kenntnisse in der Aus 
führung gothischer Baukunst gesetzt. Gerade 
während dieses Baues wurde derselbe am 
1. September zur allgemeinen Freude auch 
zum Bauleiter des Mariä- 
Empfängnis-Domes in Linz ernannt. 
Die brave Pfarrgemeinde Eggerding 
zeigte sich bei diesem-Thurmbau ungemein 
thätig durch Beistellung von Handlangern 
vnd Zufuhren; es wurden aus den weit 
entlegenen Steinbrüchen von Allerding, 
Enzenkirchen und Samberg 464 Fuhren 
Steine geliefert, dann 427 Fuhren Sand, 
264 Fuhren Ziegel, 80 Fuhren Bauholz, 
29 Fuhren Kalk, im Ganzen also 1264 
Fuhren geleistet. 
Dass der neue Thurm auch eine neue 
Uhr und ein neues Geläute erheischte, ist 
umso begreiflicher, weil die alte Uhr selten 
„recht gieng" oder es gar Vorzug, zeit 
weilig längere Ruhepausen zu halten und 
weil die alten Glöcklein mit ihren dis 
harmonischen Tönen leider sich nicht selten 
den Ehrentitel „Schaafglöcklein" gefallen 
lassen mussten, während jetzt die schöne, 
neue Uhr, aus der rühmlichst bekannten 
ersten mährischen Thurmuhren-Fabrik des 
Herrn Fr. Moravus hervorgegangen, tadel 
los „geht", richtig „zeigt" und kräftig 
„schlägt"; — nun auch zur größten Freude 
der ganzen Pfarrgemeinde die neuen 
Glocken aus der vorzüglichen Gießerei des 
Herrn A. Gugg in Linz im schönen, tadel 
losen, harmonischen Accorde lauthin das 
Lob Gottes verkünden. 
Noch soll erwähnt werden, dass während 
des ganzen Baues sich nicht der mindeste 
Unfall ereignete. Gottes Segen ruhte sichtbar 
auf diesem Baue! — 
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Hun ctrtntaX keim fein.
	        
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