Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1902 (1902)

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„Er soll nur kommen. Er darf sich schon 
sehen lassen da und du brauchst dich auch 
nicht zu schämen mit ihm. Er ist ein 
tüchtiger und fideler Mann, aber du hast 
dafür das Geld und das ist besonders in 
unserer Zeit etwas wert." 
„Der Hans wär' auch dagewesen/' 
lachte jetzt Paulin, „er hätte gerne mit mir 
getanzt, aber ..." 
„Der Hans, der Vormittag und Nach 
mittag in die Kirche rennt. Er traut sich 
„Er .soll mit sich selber tanzen oder 
mit der alten Messnerin." 
„Brav, Dirndl, du bist schon die rechte. 
Das wär mir ein Schwiegersohn. Und 
wenn auch seine Mühle schön ist, für mein 
Dirndl gehört ein Flotter, du bist mein 
Dirndl." 
Die beiden Gäste schwiegen. Der Wirt 
kannte es, dass sie mit seinen Gedanken 
nicht einverstanden waren. Er zeigte sich 
verstimmt und dachte sich beinahe, er könne 
Hccjimcuts*^ut>Uäuin in Enns. 
Eine Reitergrnppe in prächtige» alten Uniformeu. 
nicht einmal zu mir ins Wirtshaus, wenn 
er nicht zuvor eine Stunde in der Kirche 
war, der..." 
Er sprach nicht weiter. Wenn er so 
recht aus dem Herzen sprach, zeigte er ge 
wöhnlich, wie hoch seine Bildung stand. 
So auch jetzt. 
„Aber den hab ich abgefertigt, Vaterl, 
der kommt nimmer, das weiß ich so ge 
wiss ..." 
„Was hast gesagt zu ihm?" 
ja auch zeigen, dass er nicht gerade bei 
ihnen das Geld liegen lassen müsse, wenn 
er in die Stadt komme. 
Auch Paulin war mit Beiden nicht zu 
frieden, sie war gewohnt, gelobt und be 
wundert zu werden, Glückwünsche entgegen 
zunehmen, dies alles aber hatten die Beiden 
nicht gethan. Die Blicke des Mädchens 
waren stets auf die Thüre gerichtet, als sich 
endlich dieselbe öffnete und der Ersehnte 
eintrat. 
Paulin flog stürmisch aus ihn zu: 
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