Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1901 (1901)

(200) 
5. 
V' Knöölrvirtin unt» -alVharfreita! 
d' Fasten 
zeit is's 
launi 
worn 
In Bächel- 
wirtshaus 
drunten; 
Frau Wirtin 
hat viel Göst 
välorn 
schiar koan 
Ansprach 
gfundten. 
Vor Zeitlang stehts ä weng vür Thürn 
Und stemmt si d' Faust in d' Woachä; 
Geht zweidigst wo ä Mannsbild vür. 
So winkts und gibt eahm Zoachä. 
Wias wiedär Oan zun Einkehrn net't, 
So sagt der: „In Charfreita?" 
„Nan, Knödlwirtin, heunt wird bet't, 
„Geh mit, das is dös Gscheidtä!" 
„„Was beten"", sagts, „da föppelst mi! 
„„Was is's denn mit den Freita? 
„„Gwiss treibt di d' Neugier mehr wo hi 
„„Und treibätst gern wo 's Keitä!*) 
„„Gibts eppät auf da Weit hidan 
,,„Ä Hängäts odä Rennäts? 
„„So träbi thäts allsanä schan, 
„„Als wanns vo hinten brennäts! 
„ ,,S' Spektäkel is Eng eh nu gwiss! 
„„Lang gnua mögts umästbrzen! 
„„Gehst einä da, frisch anzapft is 
„„Und trinkts ä halber! AMörzen!"" 
Da sagt der drauf: „heunt hats di mehr! 
„Wia kannst denn das välangä. 
„Der Tag is's halt, wo, unsä Herr 
„Für uns in' Tod is gangä!" 
*) Keitä treibn — Possen machen. 
Und d' Knödlwirtin sagt: „„Mein ja, 
,,„J Hans nöt wissen kinnä! 
„,,Mä wird ja i dö Häusel da 
„„Dös zöhnti Mal nix innä!"" 
6. 
D" Knöölwirtin lernt an (Varfisch 
kochä. 
Bahwirtshaus wird 
d' Einkehr städ: 
Den lusting Brüa- 
derln wirds schan 
zfäd!^ 
All Tag dö nehmli Rau 
perei, — 
Da siagt mä selm än 
Narrn bal glei! 
Geht 's Foppen gar so 
leicht wia da, 
Is's d' Müah nöt wert 
und hat koan Gschmah; 
So habn si wohl dö Mehr an denkt 
Und langsam mit'n Hingehn ghängt. 
Zerst hat eahr d' Wirtin nachigflent. 
Stark gehts ihr a, däss's Neambd mehr zent; 
Und weils koan and'ri Freud nöt hat, 
So köchelts fürt vo ftuah bis spat. 
Und geht bau Häusel wer vorbei. 
So schmückt äs schau dö Kochärei; 
Bal lauft ihr d' Mülli gschwind davan, 
Bal lögt si 's Schmalz und d' Einbrenn an.
	        
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