Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

1. 
Ma V Knö-l- 
wirtin zu ihrn 
Nahm Lrmmt. 
ort obn, vo dä Gränitz nöt 
weit, 
Steht nu auf där Estreichä- 
Seit 
Än afinigs*) Häusel, wers 
kennt, 
Dort hat mäs bän Bah- 
Seppen gnennt. 
Dä Sepp is dä Seppin dävan. 
Das is ä dös Gscheidtä bän Mann, 
Der s' Wei nöt hat «richten mögn, — 
Da bringt oanä s' Sterbn ehntä zwögn! 
Sie hat nöt lang grotzelt und gwoant, 
Just Zeitlang hats ghabt ganz väboant; 
Da denkts ihr: So kann i nöt sein: 
Um s' Wirtsrechten kimm i gen ein! 
Und d'Widin is Bahwirtin warn; 
D'Leut rennän ihr zua als wia d'Narrn. 
All Tag gibts ä Hötz unt bän Bah 
Und gäbs koani, gangäts ihr ci. 
Mit'n Rechnär is's nu nöt guat gstöllt, 
Drum wirds mit dä Zöch wiar oft pröllt 
Und fragt um ä Roatung dä Gast, 
So sagts gern: „Geh zahl nä, wast hast!" 
Ost zen*) sie's bän Brantwein und Bier, 
Da wird ihr zun Wenigän schia(r); 
Manns awä wen aufkochä muass, 
Wirds allmal ä schröckligi Buaß. 
Ä Fleisch kanns ja stadn und ä Kraut, 
A Mehgnödel machts, däss mä schaut, 
Schen staubi und doh schlögelföst — 
Das is ihr ganz Aufkochä gwöst. 
Bein „Einstand" schreit Oanä hidan: 
„He, Wirtin, was richst uns denn an?" 
„„Was mögts denn?"" sagts. „Nan", sagt 
der Schelm, 
„Bring Griasknödel, wachs awä fettn 1" 
Und d' Nabbärn sagn: „Rechten hast, Wei 
„Dös bierzäpfeln lernt mä ja glei; 
„Und s' Kochär is ä nu koan Kunst, 
„Ä bissel hast eh schan än Dunst!" 
Und d' Wirtin richt't drübä schen frisch, 
Bal sötzt si 's schan her auf'n Tisch; 
Än Ehr hats nöt aufghöbt däbei, 
Denn d' Knödel sän schwärä wia Blei! 
*) cifini — geiiugmertig (a fine). 
*) zen — schrauben.