Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1896 (1896)

(104) 
soweit es ihr möglich ist, die Buchbinderarbeiten für 
die Central-Druckerei in Linz, über welche noch 
einiges bemerkt werden soll. 
Von der Aufstellung der neuen Schnellpressen 
war bereits die Rede. Fast gleichzeitig wurde auch 
ein Pumpwerk zur Speisung der Kühlgefäße für die 
Gasmotoren aufgestellt, und der ganze Maschinensaal 
entsprechend adaptiert und mit dem Zeitungs-Expe 
ditionslocale praktisch in Verbindung gebracht. Um 
dem „Linzer Volksblatt * die Möglichkeit zu bieten, 
die neuesten Nachrichten am gleichen Tage, wie andere 
Blätter zu bringen, ließ das Comite den Anschluss 
an den interurbanen Telephon-Verkehr herstellen. Die 
unter der Rubrik Drahtnachrichten des „Linzer Volks 
blatt" enthaltenen Mittheilungen werden täglich vor 
Schluss des Blattes dem „Linzer Volksblatt" tele 
phonisch von Wien berichtet. 
Dieses alles ist nur möglich gewesen im Hinblicke 
auf die bewährten Freunde und Gönner des Press 
vereines, auf deren Treue und Opferwilligkeit das 
Comite auch in der Zukunft rechnet. Mögen auch 
alle anderen Freunde der guten Sache unserem Vereine 
stets wohl gesinnt sein und dieses Wohlwollen durch 
Zuwendung von Druckarbeiten, durch Abnahme unserer 
Presserzeugnisse, namentlich durch Abonnement unserer 
Vereinsblätter, durch Annoncieren in denselben, und 
durch Gewinnung neuer Abonnenten bekunden, damit 
so mit vereinten Kräften die hochwichtige Aufgabe 
des katholischen Pressvereines erreicht werde. 
Gott verleihe dazu seinen Segen! 
Festgruß an den Kaiser. 
(Anlässlich Hochdeffen Anwesenheit in Linz am 29. Mai 4395.) 
Den Habsburger, der nicht mit kühlem Blick 
Das Volk nur streift von seinem hehren Throne, 
Der selbst ihm tragen hilft jed' Missgeschick, 
freigebig reicht der Arbeit schlichtem Sohne 
Aus seinem Kleinodschreine Stück um Stück, 
Dass wieder Glück an seinem Herde wohne, 
Dem Vater, dessen Her; so liebe weich 
Ihm huldigt heute Oberösterreich I 
Zum Do ml Des Landes Glauben unverzagt 
Hat hier in Stein der Rudigier geschnitten, 
Hier wohnt mit ihrer Huld die Gottesmagd, 
Die für Dein Grzhaus siegreich oft gestritten 
Und ihren Muttergruß Dir freudig sagt, 
Weil sie Dich kennt aus Deines Volkes Bitten! 
Hier schläft der Held, der Dir vor'm sel'gen Tod 
Mit letzter Kraft den letzten Gruß entbot. 
Du bist bei uns und bist daheim, denn blaut 
Der See nicht unsrer Alpenwelt zu Füßen, 
Zn dessen Grund ein schmuckes Schlösschen schaut 
Umraunt von Hochwalds träumerischen Grüßen? 
Du bist bei uns und wirst den Zubellaut 
Der Kinder all denn auch ertragen müssen, 
Die Dir zurufen recht herzinniglich: 
Du Vater Deines Volks, Gott segne Dich! 
eil Dir Franz JosesI Wie ein Hymnus zieht 
Der Ruf ins Land schon vor der Morgenhelle, 
Die Glocke singt's, die Herzen jubeln mit, 
Und lichte Farben kränzen jede Schwelle. 
Von deutscher Treue ist's das hohe Lied, 
Das her vom Kürnberg trägt die Donauwelle — 
So bietet Dir zum Gruße Herz und Hand 
Zm Maienmond das Muttergottesland. 
Du kommst, die träumende Vergangenheit 
Fährt aus vom Schlaf, als sie Dein Nah'n vernommen 
Und öffnet ihres Hauses Pforten weit 
Und heißt bei ihren Kindern Dich willkommen. 
Sie will Dir sägen, dass zu keiner Zeit 
Der Liebe Licht in ihrer Brust »erglommen. 
Laut kündet sie durch Zeugen stumm und still: 
„Zch hab' ein Volk, das für Dich sterben will." 
Ludwig Josef Wermanschtäger.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.