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schädlichen Stoff. Alle, die diesem Rathe folgen, werden
sich überzeugen, dass ihnen geholfen ist
Zerbrochene Gläser oder Porzellan-
gefätze ganz jit machen. Wenn man einen ^
alten faulen Käse nimmt, solchen im Wasser zu einem
Mus kocht und ungelöschten Kali darin abrührt, so
erhält man ein Material, das die Stücke wieder fest
miteinander verbindet.
Zur Vertilgung non Schwaben und
Russen. Ein rasch und sicher wirkendes Mittel gegen
dieses lästige Ungeziefer besteht aus feingepulverten
Angelicawurzeln, welchen einige Tropfen Eukaliptusöl
zugefügt werden. Die Anwendung dieses Mittels ist
sehr einfach. Man streut das Pulver in die Risse und
Stellen, wo sich die Thierchen aufhalten. Wenn die
bisher angewendeten Mittel nicht ausgeholfen haben,
so versuche man einmal dieses.
Gnetfchrnuuden. Es geschieht im Haushalt
und auf Reisen nicht selten, dass man sich einen
Finger oder gar die ganze Hand einklemmt, was dann
allemal großen Schmerz erzeugt. Wie man aber die
hässliche, dunkelblaue Klemmwunde zu behandeln hat,
das wissen nur wenige. Am besten ist es, man wickelt
ein Band oder kleines Taschentuch um die verwundete
Stelle und hält das Glied so hoch als möglich. Da
durch wird der Blntzufluss gehindert und auch das
fest gewickelte Band drückt die Gefäße zusanrmcn.
Kaltwasserumschläge sind darum zu empfehlen.
Mus Kindermund. Mutter: „So, Kinder,
jetzt geht zum Großpapa und gratuliert recht schön!
Wenn er nicht schmutzig ist, schenkt er euch was!"
— Kinder (zum Großpapa, nachdem sie ihm die
Blumensträuße überreicht haben): „Großpapa, hast
du dich heut' schon gewaschen?" — Großpapa:
„Warum, Kinder?" — Kinder: „Ja, die Mama
hat gesagt, wenn du nicht schmutzig bist — so schenkst
du uns was!"
Nnuothige Knkrengnng. Fräulein (bei
der Testamentseröffnung): „Wenn man mir gesagt
hätte, dass der Onkel für mich ein so armseliges
Legat ausgesetzt, wäre ich bei seinem Begräbnis nicht
zweimal in Ohnmacht gefallen!"
Vielversprechend. In der Schule sollen die
Kinder zur Uebung einen Mahnbrief schreiben. Der
Lehrer sagt: „Seid Ihr euch alle klar über die Auf
gabe?" Da erhebt sich der kleine Isaak: „Herr Lehrer,
darf man auch mit dem Gerichtsvollzieher drohen?"
Eine zweideutige Grabschrift. Auf
einem Kirchhof lautet eine Grabschrift: „Hier ruht
der ehrsame Johann Misigger, auf der Hirschjagd
durch einen unvorsichtigen Schuss erschossen aus auf
richtiger Freundschaft von seinem Schwager Anton
Steger."
Vereinfacht. Eine reiche Dame erhielt von
einer auf ihre Erbschaft wartenden Verwandten einen
zärtlichen Brief, worin es hieß, dieselbe möchte die
liebe Tante gern besuchen, nur fehle ihr das Reise
geld. Ach, wenn ihr die Tante nur 50 Mark senden
könnte! Die Tante antwortete ruhig: „Meine liebe
N.! Anbei schicke ich dir für die Rückreise 25 Mark;
die Herreise kannst du dir ja ersparen."
Missverstanden. „Herr Professor! was heißt
pourguoi auf Deutsch?" — „Warum." — „Weil
ichs wissen möcht'!" — „Ich sagte Ihnen ja eben:
»Warum«. — „Ja, ich möcht's halt gerne wissen!"
— „Schafskopf! pourquoi heißt warum, ob Sie's
wissen möchten oder nicht."
Zn Niel verlangt. „Aber Heinrich," sagte
eine jungverheiratete Frau zu ihrem Manne, „ich
habe dich heute aus einem Gasthaus herauskommen
sehen." — „Nun, meine Liebe, du wirst doch nicht
verlangen, dass ich den ganzen Tag im Wirtshaus
sitzen bleiben soll?"
Nachlässige Toilette Berliner Junge:
„Nanu, Kutscher, Sie haben ja heute verjessen, Ihrem
Pferde det Fleesch anzuziehen."
Gutherzig. Der Nachbar: „SehenSie, Ihre
Nichte und einzige Erbin, das Fräulein Tinst ver
bringt so traurig ihre Jugend, Sie sollten ihr doch
wirklich einmal eine Freude machen!" — Geizhals:
„Glauben Sie? Na gut, dann will ich mich ein
bisschen krank stellen."
Praktisch. Vater: „Moriz, ich lass' der de
Wahl, was willste lieber? Willst de heut Mittag auf'm
Esel reiten oder willst de ins Concert geh'n?" —
Moriz: „Ich will auf'm Esel ins Concert reiten."
Medenkliche Kekauntschaft. Zwei Herren
lernen sich in einem Wirtshaus kennen und gehen
dann zusammen heim. „Donnerwetter," sagt der
Eine, „jetzt hab' ich meinen Hausschlüssel verloren!"
— „Das thut nichts!" entgegnete der Andere, „ich
habe ja Dietriche bei mir!"
Neues Unrfnm. Lehrer: „Wir kommen
nun zu den Fremdwörtern. Wer kann mir sagen,
was Parfum ist?" — Hans: „Parfum ist das,
was gut riecht." — Lehrer: „Gut. Kannst du mir
auch ein Parfum nennen?" — Hans: „Der Hund."
— Lehrer: „Ja, warum denn der Hund?" —
Hans: „Weil der Hund gut riecht!"
Vielseitig. Erster Claqueur: „Warum
applaudieren Sie denn und pfeifen zugleich dabei?"
— Zweiter Claqueur: „Wissen Sie, von der
Debütantin bin ich fürs Applaudieren bezahlt, von
ihrer Rivalin fürs Pfeifen!"
Zerstreut. Herr: „Wie kommen Sie dazu, in
meine Taschen zu greifen?" —Taschendieb: „Ver
zeihen Sie, ich bin so zerstreut ... ich besaß früher
gerad' so eine Hose, wie die Ihrige!"
Ein galanter Kutscher. „Fürchten S'
Jhua net, gnä' Fräul'n, mei' Pony is a' ganz gut
müthiger Kerl — der thut niemand was!" — „So,
— gestern hat er mich aber doch in den Arm ge-