(110)
itätrt$3L
Hoch am Fimmel Helle Sterne
Hier auf Erden dunkle Nacht; —
Friede dort in blauer Ferne,
Friede hier auf Erden wacht.
Wenn des Tages lautes Leben
lins den Frieden hat verscheucht,
Freundlich wird er uns umschweben,
Wenn das Licht nach Westen fleucht.
Nacht und Friede hier sich einen
Auf der Erde weiter Flur; —
Nacht im Herzen nur, dem kleinen,
Feindschaft jedem Frieden schwur.
Wo der Sünde Nacht umschattet
Gottes schönstes Ebenbild,
Wo das Herz im Tod ermattet
Flieht der Friede sanft und mild.
Doch das Herz verlangt nach Frieden
lind es trauert ob der Flucht.
Lass es tagen bald hienieden,
Dass es finde, was es sucht.
P. fl.
I. Halierleitner 0. 8. Fr.
Zlll Wichte
i>es katholische!! Pressverckes
kr Diärese 8i«.
;a§ 60111 ite des katho
lischen Pressvereines
war bish- r nach Kräften
bestrebt, den Wunsch der
Generalversammlung
des katholischen Press-
vereines im Jahrei 890,
eine Erweiterung des
Geschäftes durch Schaf
fung eines neuen
Druckereigebäudes zu
ermöglichen, baldmög
lichst auszuführen.
Allein das geplante
Werk ist groß und
schwierig, namentlich
ob des Mangels der nöthigen Bausumme. Das Comite
kann zwar mit großer Befriedigung auf das Vereins
jahr 1891 zurückblicken, es war dasselbe für den
Diöcesan-Pressverein ein recht günstiges. Es weisen
nicht nur die Einnahmen der Druckerei eine erfreuliche
Zunahme auf, sondern es fanden sich auch viele
Wohlthäter, welche mit Spenden oder mit gering
verzinslichen Darlehen das Zustandekommen des neuen
Druckereigebäudes fördern wollten. Allein diese Spenden
und Darlehen reichten kaum zum Ankauf des Grundes
hin. Das Comitä des Pressvereines hat sich deshalb
bei der Generalversammlung am 30. März 1892
dahin ausgesprochen, es möge mit dem Beginne des
Baues nicht allzusehr gedrängt werden, indem die
Aufnahme des ganzen Bauschillings dem Vereine,
respective der Druckerei eine zu schwere Last aufbürden
würde. Dieser Anschauung schloss sich auch die General
versammlung einstimmig an.
XII.
Wenn wir den Geschäftsgang in der Vereins-
drnckerei in Linz im vorigen Jahre als einen sehr-
guten bezeichnen können, so gilt das ebenfalls auch
von ihrer Filiale in Wels, welche mit zwei Ma
schinen, Gasmotor und neuem Letternmaterial voll
kommen leistungsfähig eingerichtet ist. Der Hauptzweck
der Errichtung einer Filiale in Wels war die Heraus
gabe einer conservativen Zeitung in Wels. Dieser
Zweck wurde auch vollständig erreicht, indem die vor
züglich redigierte „Welser Zeitung" bereits eine Auf
lage von mehr als 3000 Exemplaren aufzuweisen hat.
Seit Neujahr 1892 besitzt der katholische Diöcesan-
Pressverein außer der Filiale in Wels eine solche auch
in Ried. Gegen Schluss des Jahres 1891 trat
nämlich das Consortium Fridrich u. Comp, in
Ried mit dem Ansuchen an den Pressverein heran,
ihre Druckerei sammt den beiden Zeitungen: „Inn
viertler Volkszeitung" und „Rieder Wochenblatt" um
den Preis von 16.000 fl. zu übernehmen. Der Press
verein glaubte aus triftigen Gründen auf dieses An
sinnen eingehen zu sollen. Die k. k. Bezirkshauptmann-
schast Ried genehmigte den Ankauf der Druckerei von
Seite des Pressvereines und erscheint dieser sonach als
Eigenthümer der genannten Druckerei und der beiden
Zeitungen, deren Bedeutung für das Jnnviertel und
den Rieder Bezirk von der conservativen Partei all
gemein anerkannt ist. Diese Druckerei ist gut ein
gerichtet, da die bisherigen Eigenthümer eifrig bemüht
waren durch Vermehrung und Erneuerung des Lettern-
materials die Druckerei immer lnstungsfähiger zu ge
stalten. Namentlich verdient Beachtung die mit der
genannten Druckerei verbundene lithographische Anstalt,
welche vorzüglich eingerichtet ist. Zahlreiche Bilder
von Ortschaften und Gegenden Oberösterreichs wurden