Da Heiland hals selm ä so gfundt'n
Und hat sie zun Wässerl hingmacht
Und dort ä paar einsami Stund'n
In Lust und in Schmerzen väbracht.
So maushoämli still is's in' Bründl
Und d' Bäm traun ön Athn käm zholn,
Weils unsern liäbn Herrn wiär ä Kindel
A kloäns Bissel einschläfern wolln.
Ä d' Vögerl in' Wald lassen's Singä,
Dä Bämhäckel selbä lasst aus;
Er will heunt koän Lärm nöt väbringä
Und schliäft in sein wurmstichigs Haus.
Dä wird unsern Herrgott so güetli;
Dä Schlaf macht eähm d' Augnhöbeln zuä,
Just s Wässerl, das rauscht unermüädli
Und singt'n nu völli in d' Ruäh.
Und mitten -ön Schlaf wird eähm trämäd
Ä Schatt'n ziägt übä sei Gsicht;
Eähm trämt, daß ä s' Kreuz in d' Hand nähmäd
Und würd' äf'n Schädelberg gricht.
An Augenblick hats daurt und bei Zeiten
Is's Gsicht wiedä freundli und liächt!
Er trämt, daß ä mitten in' Leiden
Sei heiligi Muättä nu stächt.
Und wiäs'n nu grüaßt voll Välängä,
Da zuckts eähm voll Liäb in dä Brust
Und glei sän eähm d' Äugn übägangä,
In' Träm hat ä gwoänt unverwusst.
Jätzt findt'n dä Petrus und rennt'n —
Grad hat ä sie d' Augnär ausgwischt:
Da fallnt ä paar Zächerl von Händten, -
Dö habnt si mitn Bründel vämischt.
Und seither is's hoälsam, dös Wassä,
Das habnt dö paar Zächerl ausgricht;
Bo Weän bis äs Linz und äs Passä
Gibt's koä so guäts Heilbad für d' Gicht.
Und seit unsä Herrgott in' Bründel
In Träm ön sei Muettä hat dacht,
Hat gar dö liäb Frau mitn Kindel
Aus'n Bründel än Wallfahrtsort gmacht.
Das Alls hat mäs Waldvögerl gsungä,
Jätzt stiagts mär äs oämal davon;
Am Endt plagts a Bissel ä Hunga, —
Kimmts wiedä, so bindt i mäs an!
Erzählung aus dem österreichischen Volksleben von
Theresia Rak.
In drr Hauptstadt.
n wunderbarer Pracht war die Julisonne soeben über
die Berge gestiegen, als der Knecht von der Buchen
mühle das flottgebaute Steirerwägelchen aus dem
Schupfen schob, den munteren Braunen davor schirrte,
und während er dem Stallbuben das Gefährte zur
Beaufsichtigung übergab, sich selbst in seiner Kammer
zur Abfahrt zurecht machte. Er sollte seinen Herrn,
der eine Reise in die Hauptstadt beabsichtigte, zur
nächsten Bahnstation bringen und so eine Fahrt
war stets für den Burschen das höchste Vergnügen.
Darum pfiff er auch in heller Tonart eine heitere
Melodie um die andere, als er seinen Sonutagswams
noch schnell eine Mittheilung vorzubringen, zögerte sie
schier einen Moment, als sie die zusammengekniffenen
Lippen und die dunkle Falte zwischen den Brauen
ihres Gatten gewahrte. Nach kurzem Besinnen jedoch
gieng sie rasch entschlossen auf ihren Mann zu, und
ihm begütigend die Hand auf die Schulter legend,
begann sie mit einschmeichelnder Stimme: „Also wirklich
aus der Truhe nahm und mit größter Sorgfalt vor
dem kleinen Spiegel das Knoten der Halsbinde besorgte.
Nach dessen düsterer Miene zu urtheilen, betrieb
der Besitzer des Hauses seine Vorbereitungen zur Ab
reise durchaus nicht so vergnügten Sinnes. Und als
jetzt die Bäuerin in überstürzender Eile die Schwelle
des Schlafstübchens überschritt, offenbar in der Absicht