Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1892 (1892)

(62) 
In' WründLHoh. 
Weil d' Sunn' so wödäschlächti scheint. 
Gehst heunt ins Bründel bad'n; 
Ä Schläfferl in an schatting' Platz 
Würd' eppat ä nöt schabn! 
So roäth i; — pfeif mein' Hundterl gschwind 
Uns roäs ön Bründel zuä. 
Ä Bad is gnummä! — Suächä mä 
Jätzt är än Platz für d' Ruäh! 
Und weiläd's lieg i wo in' Holz 
Und schlaf ä weng und träm; — 
Da fangän d' Vögerl s' singär an 
Und s' rauschen d' Tannäbäm. 
„Zwö singst denn nix von Petrus mehr 
„Und feind Roäs ins Land?“ 
Höbt d' Moasen an; „„Thuä weidä"" schreit 
d' Amaxel ,,„s' is ä Schandt!"" 
Und s' Zeiserl flodritzt her zu mir 
Und seist mä still in d' Ohrn: 
„Zwö kimmst denn iätzt so seltn zun uns? — 
„— Bist eppät anderst worn?" 
Und d' Droscheln schreint vo weiden her 
Und machän mi bräv aus: 
„„Wo stöckt denn iätzt dei Bründelgsang — 
„„Wird eppä nix mehr draus?"" 
Und selm dä Gimpel hat si traut 
Und hat sei Köpferl dräht, 
Als wollt ä sagn: Was faihlt dä denn 
Und bist denn lang nu städ? 
Ä Waldkänäri kimmt af d' Löst 
Und sagt: „Geh, halt'n mä Rast; 
„I sing därs wiedä hoamli pür, 
„Wast d' frei vägössen hast!" 
Er dräht sei Köpferl her und hin 
Und pfeift so guät und fein, 
Daß alli andern nix mehr rödn — 
Und richti fallts mär ein! 
Und wiär i's wiedä gfundt'n Han, 
— I wüsst' nöt, wer mäs nähm — 
Da fangt da Wald zun Sausen an, — 
— Jätzt röd'n ge d' Tannäbäm! 
Von Wipfeln abä rödns mä zuä 
Und deuten mit dö Öst; — 
Jätzt Han i's wiedä, — meinäsell — 
Bin I vägössen gwöst! 
Jätzt bin i wiedä mitten drin 
In meinä Petrus-G'schicht; 
Und weil's mä wiedär eingfalln is, 
Wird lusti weidä dicht! 
Jätzt kinnts scha kemä, fragts mi aus, — 
In' Augnblick wir i's sein: 
Dä Waldkänäri hilft mä schan 
Und d' Waldbäm sagn mär ein! 
WründL. 
('s Waldvögerl woäß's, wiä Bad und Wallfahrt rat 
standen sän!") 
Waldvögerl, iätzt thän mär oäns singä, 
I los und du leichst mä dei Zung; 
Aft kimmts mär in d' Händt und in d' Fingä, 
So däß i glei d' Födern eintung! 
Und s' Vögerl lögts Köpfel in d' Seit'n, 
Von Tannäbäm prödigts mä zuä 
Und d' Waldkefä summsen und läuten, — 
I kann mä nöt zuälosen gnuä. 
Sän freili ganz bsunderni G'schichten 
Und iebelt wird aufgschnitt'n däbei! — 
Ran, woäß: so än Vögerl steht s' dichten 
Und s' Zuähern än Menschenkind frei. 
Von' Märktel ä kloäns Viertelstündel, — 
— So fangt iäzäd s' Waldvögerl an, — 
Liegt mitten in' Wald nnsä Bründel, — 
I sing där ä Mährl dävan! 
Wiä Petrus mit'n Herrn vo Pfarrkirä 
Äf Putzäsdeof kemär is, woäßtsi) 
Dort säns vo dö Obstgarten vürä 
Und weidä gön Säläsbah groäst. 
Ä dämischi Hitz zun Väschmachten 
Is gwön und Mittagszeit däzuä; 
Wer kann, thuat ön Schatt'n zuäträchten 
Und gunt si ä Bissel ä Ruäh. 
Da segns übers Bergerl in d' Niedär 
Ä Wäldel voll Tannabäm schaun 
Und Petrus sagt allsä stoänmüedär: 
„Da kunt mä si dani wo haun!" 
„Dä Heiland däbarmt sie halt wiedä: 
„Was bist für ä schläfrigä Gsöll! 
„Meintswegn lög di da ä weng niedä, — 
„I suäch mär än anderni Stöll!" 
Und während si Petrus än Angä 
Hat ausgsuächt und zuwi wo fallt, 
Geht Jesus nu fort in' Gedankä 
Und findt ä stills Wässerl in' Wald. 
Ä Wässert mit nix zun vergleichä 
So hell is's, so tautröpfelfrisch; 
Rund umä sän Waldbäm und Sträuchä 
Und Stoänfölsen broät wiär ä Tisch. 
Bal täschelts ganz muntä, bal traun, 
Bal wurlts ganz hoämli und müäd, 
So daß oän' bal fröhli, bal schaun, 
Bal lusti, bal schwärmüäthi wird. 
A so wirds än idbd nu findten, 
An idbd väspürt nu dö Gwalt; 
Kanns freili koä Mensch nöt dägründten 
Und würd' ä nu dreimal so alt! 
i) Mährl Nr. 3.
	        
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