große berühmte Oper zur Aufführung angekündigt und der pfiffige Beitel
Ameis hatte schon gestern dem Herrn Kassierer drei Gulden geschenkt, auf
daß ihm dieser heute zwanzig der schönsten Sperrsitze, einen zu fünf Gulden
überlasse. Beitel hatte seine runden baren hundert Gulden bezahlt und trug
nun seine 20 Billeten froh schmunzelnd in der Tasche. Er saß lauernd im
Kaffeehaus neben dem Theater und so etwa um 4 Uhr Nachmittags kam
auch schon ein Kellner vom ersten Gasthof daher geschnauft: „Beitel! schnell
einen Sperrsitz für den Lord Bipskastle! Du hast doch was?!" Ob ich was
hab! — ruft der Beitel — aber ob der Lord hat auch was? „Mach keine
Geschichten, Beitel, für einen Bettelmann lauf ich doch nicht her! Schnell!"
— Da ist ein Platz! — sagt der Beitel — so ein Platz hat die Michol
nicht gehabt, wie sie hat g'sehen tanzen den König David! „Und was ver
langst du dafür?" Kann ich den Sitz nicht hergeben unter 15 Gulden. —
„Das ist ja das dreifache! Beitel, da komm nur selber mit, so viel getrau
ich mir nicht zu geben! — Und Beitel gieng nun mit dem Kellner und
der Engländer kaufte richtig den Sperrsitz um 15 Gulden und schenkte noch
obendrein dem Beitel eine Flasche voll echten trefflichen englischen Porterbieres.
Ganz glückselig kehrte der schlaue Ameis auf seine Warte im Kaffeehaus zu
rück, er verlangte ein Glas und zog den Stöpsel aus seiner Porterflasche und
fing an zu rechnen und zu zählen wie viel er mit seinen 19 noch übrigen
Billeten an gewonnenen Guldchen einheimsen werde. Es waren noch zwei
Stunden bis zum Anfang der Oper und je näher diesem Beginn, desto