Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1888 (1888)

Farben der Kronländer der österreichisch-ungarischen Monarchie. 
Kroatien weiß-roth. 
Lodomerien blau-weiß-roth. 
Mähren g old-roth. 
Nieder-Oesterreich blau-gold. 
Ober-Oesterreich weitz-roth. 
Salzburg roth-weiß. 
Schlesien gold-schwarz. 
Serbische Woiwodschaft weiß-roth-blau. 
Siebenbürgen blau-roth-gold. 
Die Farbe des österreichischen Kaiserthumes ist schwarz-gelb. 
Die Farbe des preußischen Königshauses dagegen ist schwarz-weiß. 
Die Farben Bayerns (Kaiserin) sind weiß-blau. 
Die Farben Belgiens (Kronprinzessin) sind (quer getheilt von oben nach unten) 
Die Revolutionsfarben des 48ger Jahres sind (längs getheilt): schwarz-roth 
Böhmen roth-weiß. • 
Bukowina blau-roth. 
Dalmatien blau-gold. 
Friaul blau-gold. 
Galizien blau-roth. 
Jllyrien blau-gold. 
Jstrieü gold-roth-blau. 
Kärnten roth-weiß. 
Kram weiß-blau. 
Slavonien blau-weiß-grün. 
Steiermark grün-weiß. 
Tyrol weiß-roth. 
Triest roth-weiß-roth. 
Ungarn roth-weiß-grün. 
Vorarlberg roth-weiß. 
Windische Mark weiß-schwarz-roth. 
Wien, Residenzstadt, roth-weiß. 
schwarz-roth-gelb. 
-gold. 
Landwirtschaftlicher Hauskalender. 
Januar. Klee und Leinsamen ist in den kältesten Tagen 
zu dreschen. — Das Thauwasser ist von den Saaten abzuleiten; 
der ausgefahrene Dünger ist zu streuen. — Auf Wiesen entfernt 
man die Ameisenhailfen, räumt die Abzugsgräben und rodet Ge 
sträuch aus. — Man gebe reichliche Streu und halte die Ställe 
warm. — Die Obstbäume werden ausgeputzt und beschnitten; 
Ranpennester vertilgt; Spalierobst mit Strohmatten bedeckt. 
Februar. Bei Thauwetter durchgehe man die Felder, 
räume die zugefallenen Wasserfurchen aus und verschaffe dem 
Wasser Abfluß. — Sind auf den Wiesen die Gräben noch nicht 
gehoben, so muß es jetzt geschehen. — Schafe, welche im Juli 
lammen sollen, sind jetzt zu paaren. — Man bepflanzt Weide 
plätze, Flußufer u. dgl. mit Pappeln, Erlen, Weiden, Ulmen und 
Akazien und verwahre sie mit Pfählen und Dornen. 
März. Man egge bei trockener Witterung die Weizen- 
und Kleefelder und lese von letzteren die Steine ab. - Bei 
günstiger Witterung werden Sommerroggen, Erbsen, Bohnen, 
Wicken gesüet. — Auf den Wiesen sind die Maulwurfshaufen 
und andere Unebenheiten zu beseitigen und überhaupt alle fremden 
Dinge zu entfernen. 
April. Wenn die Obstbäume blühen, ist die beste Bleich 
zeit. — Auf dem Schüttboden muß man das Getreide öfters 
umschaufeln. — Sommerweizen, Gerste, Kleesamen, Waid, Hanf 
und Lein werden gesäet und Kartoffeln gelegt. — Die Saatfelder, auf 
welchen der Frost viele Pflanzen emporgezogen hat, sind zu walzen. 
Mai. Bei trockener Witterung werden die Sommersaaten 
gewalzt. — Es kann nun mit der Grünfütterung nach und nach 
begonnen werden; die Schafe werden gewaschen und geschoren. 
— Die veredelten Bäume sind fleißig zu begießen. — Auf die 
Raupen muß man emsig Jagd machen. — Verpflanzt werden 
Mangold und Salat; die Mistbeeten werden immer mehr gelüstet. 
Juni. Es werden Kohl und Rüben gepflanzt, Kartoffel-, 
Mais- und Bohnenfelder geeggt, die Hirse gejätet und behackt. 
— Zwei- und dreischürige Wiesen werden gemäht. — Da die 
Grünfütterung im vollen Gange ist, muß man reichlich einstreuen, 
oft ausmisten und die Thiere sehr reinlich halten. — Herunter 
hängende Weinreben werden angebunden, unfruchtbare Seiten 
reben abgeschnitten. 
Juli. Zu Anfang des Monats fällt die Raps- und Rüb 
senernte, zu Ende des Monats wird in der Regel der Roggen 
geschnitten — Es wird Winterraps gesäet und das Brachfeld 
gepflügt. — Die Lämmer dürfen nicht bei Regenwetter ausge 
trieben werden. — Man macht Kapaunen und Poularden 
August. Brunnen und Wasserleitungen sind zu reinigen. 
— Sommerobst wird getrocknet und eingemacht. — Die Ernte 
wird fortgesetzt in Weizen. Hafer, Gerste und Sommerfrüchten. 
— Ein- und dreischürige Wiesen werden gemüht. 
September. Es wird gedroschen; Kraut eingelegt. — ' 
Die Oefen werden in Stand gesetzt. - Es wird Rübsen, Roggen, 
Weizen gesäet. — Es wird Klee gemäht und getrocknet. — Der 
Hopfen wird geerntet. Zu Ende des Monates kann man das 
Rindvieh auf den Wiesen weiden. — Es beginnt die Holzfällung. 
October. Es wird Roggen und Weizen gesäet; Stoppel 
felder werden gepflügt, Dünger zu Früchten für das nächste Jahr 
gefahren. — Die Kartoffelernte wird womöglich beendet. - Man 
muss öfter nach dem geernteten Hopfen sehen, damit er sich nicht 
erhitzt. —Man muss allmälig von der Sommer- zur Winterfütter 
ung übergehen und früh vor dem Austreiben etwas Trocken 
futter im Stalle geben. 
November. Es wird Sauerkraut eingemacht. — Mit 
dem Dreschen wird fortgefahren. — Brunnen und Wasserleitungen 
sind mit Stroh einzubinden und mit Mist zu bedecken. — Die 
etwa noch im Felde stehenden Rüben sind auszunehmen. — Die 
Thiere hütet man vor Erkältung und hält deshalb die Ställe 
warm. — Man umgräbt und düngt die Bäume. 
December. Die Verrichtungen im Hause sind wie im 
November. — Die Kellerlöcher muß man mit Mist bedecken und 
die Thüren mit Stroh verstopfen. — Auf dem Getreideboden 
verwahre man Fenster und Läden gut, damit es nicht hineinschneit. 
A. = Abt. ä.= Äbtissin, Ap. --- Apostel, 
Ap.-Sch. — Apostel-Schüler. 
B. = Bischof, Bek. = Bekenner, Büss. = 
Büsserin, Br. — Bauer. 
c. — circa — um das Jahr. 
EB. — Erzbischof, Eins. — Einsiedler. 
Das rothe bedeutet die Abstl-Ntuzruyt, u. i). v^uujuuuuy uvu yici|uj|f»ci|cu. —■ ^u» |u;»vuvgc , ut-gciujtut yu.ju.uyt, 
ak denen Fleischspeisen zwar erlaubt, aber eine nur einmalige Sättigung des Tages gestattet ist. — Beide Kreuze ff kennzeichnen 
die streng gebotenen Fasttage mit Enthaltung von Fleischspeisen und eine einmalige Sättigung im Tage. 
—Hr ^WdiTc. -t — 
Einen vollkommenen Ablass können während des ganzen Jahres gewinnen: 
Die Mitglieder der Herz Jesu - Bruderschaft am ersten Freitage oder Sonntage, sowie außerdem an einem anderen frei 
wählbaren Tage eines jeden Monates; die Mitglieder des Gebetsapostolates an irgend einem Freitage und an einem anderen be 
liebigen Tage eines jeden Monates; die Mitglieder der Rosenkranz-Bruderschaft an jedem ersten Monütssonntage; die Mitglieder 
der Herz Mariä-Bruderschaft an zwei beliebigen Tagen eines jeden Monates; die Mitglieder des III. Ordens des hl. Franciscus 
am Tage der üblichen Ordenspredigt und an einem anderen beliebigen Tage jeden Monates (zweimal im Jahre mit päpstlichem 
Segen); die Mitglieder der Josefi-Bruderschaft, des St. Michaels-, Vincenzi- und Leopoldi-Vereines einmal in jedem Monate; die 
Mitglieder der Herz Jesu-Bruderschaft, sowie die des III. Franciscaner-Ordens können überdies die Stationsablässe gewinnen. 
1* 
Abkürzungen 
wie sie im Festkalender vorkommen: 
Fr. — Frater (Mönch). 
I. == Jungfrau, Jes. = Jesuit. 
K. — König oder Königin, Kais. ^Kaiser 
oder Kaiserin, Kl. — Kirchenlehrer, 
KV. — Kirchenvater. 
M. — Martyr. 
Ordst. = Ordensstifter, Of. — Officier. 
P.^-Papst, Pr. ^-Priester, Pfr.^ Pfarrer. 
W. — Witwe. 
f hinter dem Namen == gestorben.
	        
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