Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1888 (1888)

63 
Sö sän schau aufänanä prallt, — 
Da Barthel hat si mannhaft gstöllt; 
Ä mentisch Stroahholz in da Hand, 
So halt't är eahr ä Zettel stand. 
Sä packän ä vo hint und vorn, 
Da is är endli ganckläd worn; 
Ä kloani Höpping hat 'n städ 
Von unten Packt und umidräht. 
Jatzt habns eahms freili zträbi gmacht, 
Än iadä hat sein Drisch väbracht 
Und hat eahm oäni anffigschmirt, 
So lang ä nu ä Gliede! rührt. 
Da Brün hat gschrian und währt eahr a: 
„So laßts do aus und göbts äs nah" 
Und d' Bräuin jammert obn ön Schreot: 
„Dö Zöchbuam schlag'n ä heilt teodt!" 
Da liegt är iatzt voll Keoth und Bluat 
Und wiär ä gar koan Äugn aufthuat, 
Sän d' Buam auf oamal nüachtä worn, 
Scheu kloanweis habn sö si välorn. 
In Wirtshaus lögns ön Riegel an, 
Ön Bärthel lassens liegn hidan; 
Wer. soll si um den Lumpen scherrn? — 
Das kann ja do koan Mensch begehrn! 
Er hat eahr nettä d' Leut vütriebn, 
Sunst wärn nu hüufti sitzen bliebn! 
Wer soll denn iatzt nu aussi gehn 
Und umäteschen, — das wär sehen! 
Dä Wimmä hat si anerst denkt, 
Und hat si wieda zuwä gschwenkt; 
Er stöllt n auf und wascht n aus 
Und weist n hoam is Nabbernhaus. 
Das hat eähm abär Arbät göbn! — 
Dä Bärthel kann käm d' Füaß mehr höbn, — 
Nöt wögn ä Rausch, — der is dähi, — 
Was aners is's! — Er hat än Stih! 
Dä Wimmä hat n völli tragn 
Den langä Göd'n — das will was sagn; 
Ä zweitsmal knnnt äs nöt dädaurn 
Dös Rückern auf n Weg und Schnaurn! 
Jatzt säns schan bei dä Hausthür da, 
Dä Wimmä sötzt n rogli a 
Und fragt n: „Bärthel faihlts dä weit 
„Mit deinä Wunden in da Seit?" 
,,„Ös is nöt müahZ) mein Göd!"", so sagt 
Dä Bärthel, der si völli plagt 
Däbei; er is erschröckli matt 
Und suacht mit'n Äugn sein Liegästatt. 
Jatzt gibt ä nu in Wimmä d' Hand 
Und moant: „„Mir sän alloan bänand, 
„„Da will i där ä Wärtel sagn: 
„„Mein Göd —: du hast än Lumpen tragn! 
,,„Dö kloani Schramä thuat mä nix 
,,„J Hans vädeant milsammt dö Wix; 
„„Dein Gnatheit thuat mä mehrä weh, — 
„„Jatzt woaßt äs Göd und — iahten geh' !"" 
„Schau Bärthel!". sagt dä Wimmä drauf, 
„I kenn dein ganzen Löbenslauf; 
„Du hast schan lang koan rechten Herrn, 
„Da muaß dä Mensch ä Lümperl wern. 
„I han di gnuma, woaßt äs schan, 
„Dort bist vor Übermuath dävon 
„Und hast di keckädings in d' Weit 
„Als kloanä Knecht vädingt ä Zeit. 
„Du kennst dein Arbät überall 
„In Fel so guat als wiar in Stall 
„Das is än leichten Herrn schan gnua, 
„Der druckt wohl gern än Äugn aft zua! 
„Iatzt bist vüzagt; I kenn därs an; 
„Ös hat där lang schan besli than; 
„Dir liegt dein traurigs Löbn in' Sinn, 
„In Herzen bist ja warm nu drinn!" 
Dä Bärthel sagt: „„Mein liäbä Göd, 
,,„J dank där! das vägiß i nöt; 
„„Dä Bärthel wird schan wiedä wern, 
„„Ast wirst ä weng was aners Hern!"" 
Dä Göd is fort. — Dä Bärthel muaß 
Ä Manät seufzen zun rä Buaß 
Und nu ä Zeitel svchä drauf, 
Da sagt eahm gäch sein Bauer auf. 
Sein Truhä stöllt är eahm vür d' Thür 
Und wirft eahm gar sein Krankät vür, 
Sein Trinkär und sein lnmpäts Löbn, — 
Dä Bärthel hat koan Antwort göbn. 
Er klaubt sein Sächerl saubä zsamm, 
Dös mehrä hat ä so koan Nam; 
Dö läri Truhä laßt ä hint 
Und kimmt zun Gödn völli gschwindt. 
„Mein Göd!" so rödt än standhaft an, 
„I will dä dean und brau koan Lahn; 
„I woaß's, du hast Geduld mit mir 
„Und steßt mi nöt vo deinä Thür!" 
Dä Wimmä sagt: ,,„Ös bleibt däbei, 
„„Und wern mä wögn ä Lahn schan glei!"" 
Mehr habns nöt grödt und sidä her — 
Wer kennt den alten Bärthel mehr? 
Dä Bärthel hat si völli gwendt, 
Mitn Umätrinkä hats än Endt; 
Ös wird nöt gspielt und wird nöt" gschiebn, 
Nöt grafst und ä nöt — übäbliebn! 
*) Nicht der Mühe wert.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.