sage rmd schreibe, ein richtiges, weiß bezogenes Bett»
Ihr lieben Leser, die ihr tagtäglich in euren schönen
Betten liegt, habt ja keine Ahnung, was es für
einen armen Pilger wie mich damals bedeutete,
als ich in meinem Schlafgemach zur Ruhe ging!
Am nächsten Tage wurden mir meine Papiere
zur Weiterfahrt nach Deutschland ausgehändigt.
Man legte mir nahe, mich auch noch nach Mailand
zum österreichischen Generalkonsulat zu begeben. Auch
dort sollten mir Papiere zur ungehinderten Reise
nach Deutschland übermittelt werden.
Die Stimmung in Genua war schon in diesen
Tagen nicht mehr die allergünstigste. Italien hatte
ja bereits viele Reserven aus dem Auslande ein-
gezogen, und man sah auf den Straßen schon un
heimlich viele Soldaten. Mir wurde sogar von
meinem Gastwirt angeraten, auf der Straße und
in den Lokalen möglichst das Deutschsprechen zu
vermeiden, da dies einige überspannte Idealisten
herausfordern könne. Das Treiben auf den Straßen
und in den Geschäftshäusern war äußerst lebhaft,
und man erzählte mir, daß ganz Italien bis jetzt
an dem Kriege ungeheuerlich verdient habe. Das
beste Zeichen dafür war ja der überfüllte Hafen
gewesen, und ich hatte auch auf meiner Seereise
viele Schiffe unter italienischer Flagge gesehen,
während dies in Friedenszeiten nicht so übermäßig
häufig der Fall war. Denn Italiens Handelsflotte
hat doch, glaube ich, nie zu den allergrößten ge
hört. Ich hörte — und sah dies dann selbst auf
meiner Eisenbahnfahrt —, daß täglich viele Eisen