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scheid. Mit aller» Hoffnungen begab ich mich in mein
kleines Wirtshaus, wo ich mich bald schlafen legte.
Meine Nerven wareu nicht mehr so stark, daß ich jetzt
Lust verspürt hätte, mich in dev Straße» Barcelonas
hernmtznretbea. Ich las nur noch schnell einige Fei--
tungen, auS denen ich sehen konnte, baß hier doch
der Ton anders war als damals in Buenos Aires.
So kam der nächste Morgen, an dem ich mich
abermals in der Hafenkneipe etvfanb. Bald darauf
erschien auch mein Freund, der Kohlentrimmer. Er
hatte sich mit dem ersten Heizer in Verbindung ge-»
setzt und war mit ihm übereingekommen, daß sie
sich mein Geschenk teilen wollte». Ich mußte mich
außerdem noch verpflichten, meines Freundes Arbeit
ganz zu versehen und ihm das versprochene Geld
auszuhändigen, sobald ich an Bord käme. Das war
ja wieder einmal ein gewagtes Spiel; den» mich
konnte doch dieser schwarze Italiener, nachdem er
mir mein Geld abgenommen harte, treulos den
Behörden anzeigcn. Ich ging aber von der be
rechtigten Voraussetzung aus, daß das Geld hier
die Hauptrolle spielte und man mich weniger aus
mitleidsvollen Gefühlen mitnehmen wollte. So
hatten diese Leute ja auch wenig Deranlasiung, mich
zu verraten. Ich ging auf ihre Forderungen ein,
bezahlte mit den letzten Groschen meines Vermögens
meine kleine Hotelrechnung und war mir vollkommen
klar darüber, daß, wenn ich abermals in einem
andere» Hafen als Genua lande» müßte, ich nun
mehr wirklich verloren sei. Denn ohne Geld konnte
man in dieses Zeiten anch hier nichts erreichen.