Volltext: Kurze und gründliche Anleitung zur Stenographie nach dem Taylor'schen Systeme

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nach und nach in ein System, deren mehrere unler verschiedenen 
Namen im Drucke erschienen. Die angenommenen Zeichen waren 
aber immer so willkührlich und dabei so zahlreich, daß weder das 
glücklichste Gedächtniß selbe behalten, noch der beharrlichste Fleiß 
die Hand zu jener Fertigkeit gewöhnen konnte, welche zum treuen 
und wörtlichen Nachschreiben einer Rede erforderlich war. Endlich 
hat Herr Samuel Taylor, Professor dieser Kunst zu Orford, sein 
durch eilf Jahre geprüftes und erprobtes System der Stenographie 
im Jahre 1786 zu London bekannt gemacht. Die in seinem Werke 
n hn hathen guscheften aneschener aund in diesem Fache 
bewanderter Manner, und die öffentlichen Zeugnisse der Lehrer der 
an i genee shonangendhmes Sostem mit diesem 
vertaͤuschten, sowie die große Auzahl der Subscribenten, worunter 
Manner aͤus alleu Ständen, am meisten aber Gelehrte, vorzüglich 
Kechtsgelehrte sich befanden, beweisen den allgemeinen Beifall und 
entschiedenen Werth desselben. 
Zu Anfang dieses Jahrhunderts hat ein Hr. Anonymus sich 
bemuüht, das Tahlor' sche System auf die deutsche Sprache anzu— 
wenden und eben dieser Versuch ist es, wonut ich meine derehr— 
lichen Leser bekannt machen will. Ich weiß nicht. ob er viele oder 
wenige Proselyten gemacht, aber davon bin ich überzeugt, daß er 
eine warme Theilnahme und rege Unterstützung s eines Unternehmens 
von Seite des gebildeten deutschen Publikums verdient hätte. Es 
könnte die gegenwärtige Republikation Jemanden als ein Anachro— 
nismus erscheinen, da in unsern Tagen das Gabelsberger'sche Sy— 
stem fast zux Alleinherrschaft gelangt ist; ich kheile diese Ansicht 
zicht, glaube im Gegentheile, daß bei genauerer Kenntniß viele 
Verehrer der Stenographie der Taylor'schen Methode den Vorzug 
gehen werden, weil sie in viel kürzerer Zeit und mit weit geringe— 
rer Anstrengung exrlernt werden kann, und doch dabei dem Zwecke 
vollkommen entspricht. Ich kenne zwar die Gabelsberger'sche, Me— 
thode nicht und bin weit entfernt, die Vortrefflichkeit derselben zu 
bestreiten; so viel ich aber durch gefällige Mittheilungen in Er—
	        
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