AUS DER ZEIT DES POLNISCH-RUSSISCHEN KRIEGES
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nommen hat. Insbesondere danke ich dem General Szep-
tycki, der durch seine Energie und seinen hartnäckigen
Willen die Einnahme von Baranowicze und Nowogrodek
möglich machte, dem General Rydz-Smigly dafür, daß er
trotz der großen technischen Hindernisse seine Division
rechtzeitig nach Wilno brachte und schließlich den Feind
aus der Hauptstadt vertrieb.
Vor allem aber muß ich die Tätigkeit der Kavallerie un¬
ter der Führung von Oberstleutnant Belina-Prazmowski
hervorheben. Die glänzend geführte Reiterei hat in einer
prachtvollen Bewegung die ganzen feindlichen Streitkräfte
umgangen, um dann vom Rücken her den Hauptsitz aller
bolschewistischen Behörden zu überrumpeln. In kühnem,
plötzlichem Überfall hat sie die Stadt mit ihren riesigen
Vorräten an Kriegsmaterial besetzt und trotz feindlicher
Übermacht bis zur Ankunft unserer Infanterie fest in der
Hand behalten.
Das ist die schönste Waffentat, die unsere Kavallerie in
diesem Kriege vollbracht hat. Ich danke dafür dem Oberst¬
leutnant Belina-Prazmowski und seinem Stabschef Major
Piskor.
Alle unsere Kriegsarbeit war jedoch von der Leistungs¬
fähigkeit der Eisenbahnen abhängig, ohne die es unmög¬
lich gewesen wäre, die Truppen in einem völlig verwüste¬
ten Land zu halten. Daß das ganze Unternehmen glückte,
daß die kühnste und tapferste Soldatenarbeit nicht vergeb¬
lich war, haben wir der Tätigkeit unserer tüchtigen Ei¬
senbahner zu verdanken. Die zerstörten Brücken wieder¬
aufgebaut, die Strecken und das dem Feinde abgenommene
Eisenbahnmaterial schnell wieder in Betrieb gesetzt zu ha¬
ben, ist ihr Verdienst, vor allem dasjenige ihres energischen
Chefs, des Majors Brzozowski. Mit mir wird das ganze Heer