Volltext: Józef Piłsudski Reden und Armeebefehle (Band IV / 1936)

Erster Armeebefehl an das polnische Heer 
Warschau, 12. November 1918 
Soldaten! 
Ich übernehme das Kommando über Euch in einem Au¬ 
genblick, da in jedem Polen das Herz lebhafter und höher 
schlägt, da die Kinder unserer Erde die Sonne der Freiheit 
in ihrem vollen Glanz erblickten. Mit Euch zusammen er¬ 
lebe ich die Erschütterung dieser geschichtlichen Stunde, 
mit Euch zusammen lege ich den Schwur ab, mein Leben 
und mein Blut dem Wohl des Vaterlandes und dem Glück 
seiner Bürger zu weihen. 
Soldaten! Während des Weltkrieges entstanden an ver¬ 
schiedenen Orten und unter verschiedenen Bedingungen 
Versuche, polnische militärische Verbände zu bilden. Bei 
der scheinbar unheilbaren Verkümmerung unseres Volkes 
blieben diese Versuche, so erhaben und heldenhaft sie 
waren, notwendigerweise verschwindend klein und einsei¬ 
tig. Von diesen Verhältnissen blieb die Uneinheitlichkeit 
übrig, die für das Heer schädlich ist. Ich rechne darauf, 
daß jeder von Euch sich zu überwinden vermag und es fer¬ 
tig bringt, die Unterschiede, Reibungen, Klüngel und 
Cliquen zu beseitigen, damit sich rasch das Gefühl der 
Kameradschaft und reibungsloser Zusammenarbeit entfal¬ 
tet. 
Soldaten! Unser ganzes Volk wird jetzt vor Aufgaben ge¬ 
stellt, die es nur bei außerordentlicher Anstrengung und
	        
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