Volltext: Józef Piłsudski Reden und Armeebefehle (Band IV / 1936)

AUS DER ZEIT DES WELTKRIEGES 
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mein geschätzten und geliebten Hauptmanns Franz Gru- 
dzinski bargen. 
Dieser Befehl ist in allen Kompanien, Eskadronen, Bat¬ 
terien, Maschinengewehrabteilungen und militärischen 
Dienststellen der mir unterstellten Truppen zu verlesen. 
Josef Pilsudski. 
Tagesbefehl zum ersten Jahrestag des Krieges 
Ozarow bei Lubartow, 5. August 1915 
Soldaten! 
Vor einem Jahre habe ich mit einem Häuflein schlecht 
bewaffneter und ungenügend ausgerüsteter Menschen den 
Krieg begonnen. Die ganze Welt stand damals auf zum 
Kampf. Ich wollte nicht gestatten, daß in einer Zeit, da 
auf dem lebendigen Körper unseres Vaterlandes neue Gren¬ 
zen von Reichen und Völkern ausgehauen wurden, nur die 
Polen dabei fehlen sollten; daß auf den Schalen des Schick¬ 
sals, die uns zu Häupten schwankten, auf den Schalen, auf 
denen hingeschleuderte Schwerter lagen, das polnische 
Schwert fehlen sollte. 
Daß unser Schwert klein war und nicht eines zwanzig¬ 
millionenköpfigen Volkes würdig, ist nicht unsere Schuld. 
Hinter uns stand nicht das Volk, das nicht den Mut hatte, 
den gewaltigen Ereignissen ins Auge zu schauen, und das 
erwartete, in passiver Neutralität von irgendwoher Garan¬ 
tien für sein Dasein zu erhalten. 
Soldaten! Ihr seid meinem Befehl ohne Zaudern gefolgt, 
ohne Euch einen Augenblick zu bedenken, daß Euer 
Schicksal vielleicht jenem der vielen früheren Generatio¬ 
nen polnischer Soldaten ähnlich sein würde. Ihr seid gegan- 
2 Pilsudski IV
	        
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