AUS DER ZEIT DES WELTKRIEGES
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gung — wenn auch vielleicht an Zahl vermindert, so doch
stets in Ehren hervorzugehen wissen werden.
An der Neige des vergangenen Jahres habt Ihr während
meiner Abwesenheit den blutigsten und schwersten Kampf
mit überlegenen feindlichen Kräften ausgefochten, den wir
bisher zu bestehen hatten. Ihr habt Euch dabei neuen
Ruhm erworben und neuen Lorbeer in den Ehrenkranz des
polnischen Soldaten geflochten. Im Namen der Sache, der
wir dienen, danke ich Euch allen für diese Arbeit. Ich bin
stolz, Waffengefährten, daß ich Euer Führer bin; ich bin
stolz über meine Verlegenheit, angesichts der Tatsache, daß
ich zur Erwähnung der Ruhmreichsten in meinem Tagesbe¬
fehl erst suchen muß, um bei den Tüchtigen und Mutigen
solche Taten zu finden, die für sie nicht alltäglich sind.
Vor allem verdient der Stabschef Oberstleutnant Sosn-
kowski, unter dessen Leitung Ihr gekämpft habt, besondere
Anerkennung; er hat hier abermals seine hohen kriegeri¬
schen Gaben bewiesen.
Oberleutnant Burchardt hat mit seinem Bataillon drei
Reihen mit Stacheldraht gesicherter Schützengräben erobert
und den Feind in Verwirrung gebracht.
Leutnant Scierzynski hat mit acht Mann hundert feind¬
liche Soldaten in den Schützengräben gefangen genommen.
Leutnant Bartnowski ist trotz einer schmerzhaften Kie¬
ferwunde in den Kampfreihen geblieben und hat seine
Kompanie weiter befehligt.
Unteroffizier Swiderski brachte an der Spitze einer aus
neun Mann bestehenden Patrouille einen russischen Ober¬
sten und 28 Mann zurück, die er in einem noch vom Feinde
besetzten Dorf ergriff.
Den erwähnten Offizieren und Soldaten spreche ich für
solche Beispiele soldatischer Tapferkeit und Geschicklich-