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AUS DER ZEIT DER REGIERUNGSFÜHRUNG ALS STAATSCHEF 109 
bare Besserung ein, die sich jedoch — leider — auf die 
Staatsfinanzen nicht auswirkte. Es ist fraglos schlecht, sich 
im Unglück damit zu trösten, daß es anderen ebenso er¬ 
geht; doch erlaubt uns gerade in dieser Hinsicht die Tat¬ 
sache, daß ganz Europa nach dem Kriege an derselben 
Krankheit leidet, die Hoffnung zu hegen, daß eine gemein¬ 
same Kraftanstrengung aller unternommen werden muß, 
um diese ungewöhnlich schweren und komplizierten Hin¬ 
dernisse zu überwinden, sich den Nachkriegskrankheiten zu 
entziehen und zu einem gesunden und normalen Dasein 
zurückzukehren. Das befreit uns jedoch nicht von der 
Pflicht, selbst angespannt zu arbeiten, um auf diesem Ge¬ 
biet die Bedingungen des staatlichen Lebens entscheidend 
zu verbessern. 
Meine Herren, Sie beginnen jetzt eine Arbeit, die auf an¬ 
deren Grundlagen als bisher beruht und Sie daher zu einer 
anderen Lebensführung zwingt, als sie bislang in diesem 
Saale vorherrschte! 
Sie, meine Herren, sind der erste Sejm auf Grund der 
Verfassung der Republik. Sie bilden einen Wendepunkt im 
Leben des Staates, der die Zeit der Vorläufigkeit überwun¬ 
den hat und jetzt den Weg der natürlichen Entwicklung be¬ 
schreitet. 
Die Verfassung erfordert, daß an der Arbeit, die auf 
Sie wartet, noch andere, mit dem Sejm gleichgestellte Kör¬ 
perschaften des Staates mitwirken. 
Das bisherige politische Leben in der Republik hat bei 
uns keine hervorragende Fähigkeit zur Zusammenarbeit 
erwiesen. 
Ich glaube daher in diesem Falle der Fürsprecher aller 
zu sein, die außerhalb dieses Saales leben und wirken, wenn 
ich mich an Sie mit der Aufforderung wende, durch Ihr