Volltext: Józef Piłsudski Das Jahr 1920 (Band II / 1935)

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M. TÜCHATSCHEWSKY, DER VORMARSCH ÜRER DIE WEICHSEL 313 
statt in der Richtung auf Lublin vorzugehen hartnäckig weiter 
vor Lemberg operierte. 
Das Oberkommando der Front erhielt leider erst am 18. August 
während eines Hughes-Gespräches, mit dem Führer der 16. Armee 
Kenntnis von einer polnischen Offensive. Dieser hatte selbst erst 
am 17. August davon erfahren. Die Mozyrz-Gruppe hatte nichts 
über das, was vorgefallen war, gemeldet. 
Der Führer der 16. Armee, der während des Hughes-Gesprächs 
über die neuentstandene Lage Meldung erstattete, hielt einen 
Rückzug zwecks Neuorganisierung der eigenen Truppen für not¬ 
wendig, schätzte aber die 
Offensive der weißen pol¬ 
nischen Truppen nicht zu 
hoch ein und erachtete 
ihre Liquidierung für 
möglich. Ein Vergleich 
der Kundschafternach¬ 
richten vom Feinde mit 
der Tatsache dieser Offen¬ 
sive, die hinter dem 
Wieprzfluß einsetzte, nö¬ 
tigte jedoch zu einer and¬ 
ren Auffassung der La¬ 
ge. Der Oberbefehlshaber 
der Front erläßt sofort 
einen Befehl, der die Auf¬ 
gaben seiner Armeen gänzlich ändert (Skizze 16). 
An unsrem linken Flügel wurde die Lage bedrohlich. Auf uns¬ 
rem rechten Flügel war es infolge der unverständlichen Opera¬ 
tionen der 4. Armee unmöglich, dem gegnerischen Angriff rasch 
ein Ende zu bereiten; im Gegenteil, die 4. Armee, die sich bis 
Wloclawek vorgewagt hatte, brachte sich dadurch von vornherein 
in eine äußerst kritische Lage. 
Der erteilte Befehl ordnete an: Die 4. Armee hat sich mit allen 
ihren Truppen bis spätestens 20. August unbedingt in der Gegend 
Ciechanow — Przasnysz — Makow zu sammeln und unterwegs die 
15. Armee zu unterstützen. Ein Telegramm des Stabschefs der 
Westfront wies die 4. Armee an, dieses Zusammenwirken mit der 
15. Armee zu unterlassen, falls sie dieses in ihrer Bewegung auf¬ 
halten würde; das Ziel sei nämlich, sich rechtzeitig in dem ange¬ 
gebenen Raum zu sammeln. Die 15. und die 3. Armee erhielten 
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