Volltext: Józef Piłsudski Das Jahr 1920 (Band II / 1935)

I 
Die Zahl der Streitkräfte 
Bei der Analyse der Arbeit Tuchatschewskys kann ich 
mich nicht an den von ihm angenommenen Aufbau halten, 
sondern muß mit der Untersuchung seiner besonderen mili¬ 
tärischen Tätigkeit beginnen, die nicht in einem Kapitel ver¬ 
eint, sondern in verschiedenen Randbemerkungen im Text 
oder in besonderen Tabellen verstreut ist. Ich meine hier 
die Berechnung, die alle Führer und Stäbe im Kriege ma¬ 
chen müssen: das Kräftekalkül der eigenen Truppen und 
der des Gegners. Diese Arbeit ist nicht so einfach, wie es 
scheinen könnte. In jedem Stab gibt es Offiziere, die sich 
lediglich mit der ständigen Berechnung der zum Kampf zur 
Verfügung stehenden Truppen befassen. Wie kompliziert 
diese Berechnungen sind, mag daraus hervor gehen, daß 
viele Kriegshistoriker, die doch bei ihren Studien ein reich¬ 
liches Aktenmaterial übersehen können, das sicherlich nie¬ 
mandem während des Krieges zur Verfügung stand, sehr oft 
bei der Kräfteberechnung derselben Schlacht oder dessel¬ 
ben Feldzuges voneinander abweichen. 
Tuchatschewsky wußte wahrscheinlich, daß man ihm bei 
seiner Berechnung unserer Streitkräfte leicht Ungenauigkeit 
zum Vorwurf machen könnte. Er entschuldigt sich von 
vornherein und behauptet, unsere Berechnung wäre zu 
kompliziert gewesen, da wir bei der Kräfteberechnung die 
Zahl der Bajonette und Säbel als Grundlage annahmen. 
Merkwürdigerweise fand ich in der Kriegsliteratur, welche
	        
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