Volltext: Józef Piłsudski Das Jahr 1920 (Band II / 1935)

DIE SCHLACHT VOR WARSCHAU. DIE POLNISCHE GEGENOFFENSIVE 153 
sich um die Frage, ob ich die längs des Stochod und des 
Oberlaufs des Styr befindlichen Deckungstruppen zurück¬ 
nehmen und so auf den geplanten Angriff in nördlicher 
Richtung, längs des Ostufers des Bug, verzichten oder bei 
meiner bisherigen Absicht verbleiben sollte? Der Fall von 
Brzesc, mit dem ich so viele Pläne verband und der so un¬ 
erwartet eintrat, machte auf mich jedenfalls einen starken 
und tiefen Eindruck. Nach vierundzwanzigstündigem Über¬ 
legen und Zaudern nahm ich aber dennoch Abschied von 
meinem bisherigen Plan und erteilte den Befehl zur Räu¬ 
mung der Stadt Kowel und zur Zurücknahme der 3. Armee 
an den Bug-Fluß. 
VIII 
Die Schlacht vor Warschau. Die polnische 
Gegenoffensive 
Am 2. August kehrte ich von Chelm nach Warschau zu¬ 
rück, wo ich eine bedeutend ängstlichere Stimmung vorfand 
als bei meiner Abreise. Der Narew-Fluß, das letzte Flu߬ 
hindernis, das Warschau gegen Norden und Osten schützte, 
war fast ganz im Besitz des Feindes und tags darauf fiel 
Lomza, während unsre ganze 1. Armee auf die Hauptstadt 
zurückging. Am Bug-Fluß standen noch die Truppen uns¬ 
rer 4. Armee und der Polesie-Gruppe in heißem Kampfe, 
wobei sich der linke Flügel der 4. Armee infolge des Vor¬ 
marsches der 15. und eines großen Teiles der 3. Sowjetarmee 
längs des Bug nach Westen abbog. Weiter südlich gingen 
ohne Druck seitens des Feindes die 3. und Teile der 2. Ar¬ 
mee meinem Befehl gemäß auf den Bug zurück. Der Kampf 
mit der Reiterei Budiennys flaute ab. Wir nahmen ihm
	        
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