Volltext: 50jähriger Tätigkeitsbericht des Gmundner Männergesangvereins

1. Vereinsjahr 1861/62. 
Es war im Winter 1860/61, als eine Anzahl Mitglieder des 
damals bestandenen, gesellige Zwecke pflegenden Kasinokränzchens 
den löblichen Entschluß faßte, einen Gesangverein zu gründen, um 
dem deutschen Liede auch in Gmunden eine bleibende Pflegstätte 
zu schaffen. 
Am 3. April traten 22 Männer im „goldenen Schiff" zu 
sammen, schritten zur Konstituierung eines Männergesang- 
Vereins und wählten einen Ausschuß, bestehend aus den Herren 
Josef Lamprecht als Vorstand, Johann Krepp er als Chor- 
meister, Alexander Bayer als Sekretär, Josef Merzeder als 
Kassier, Friedrich Stadler als Archivar und den Herren Albert 
Böhm und Alois Kaltenbach als Beiräten. Ein Übungslokal 
stellte Herr Laufhuber in seinem Hotel zur Verfügung. 
Sehr bald mußte der junge Verein an die Öffentlichkeit tre 
ten, indem schon am 12. Mai der Jschler Gesangverein und 
am 20. Mai der Sängerbund von Linz zu eirkem Besuche 
in Gmunden eintrafen. 
Am 13. Juli brachte der Verein dem Erzherzog Maxi 
milian in Ebenzweier am Vorabende seines 79. Geburtstages 
ein Ständchen. 
Auch an einer Sängerfahrt fehlte es nicht, für welche am 
4. August Ebensee als Zielpunkt genommen wurde. 
Der 23. Dezember entriß dem Vereine seinen tüchtigen Chor 
meister, welcher von einer Gesangsprobe anscheinend im besten Wohl 
befinden heimkehrend, vom Schlage getroffen tot niedersank. 
Die während der Verwaisung von Herrn Lamprecht ver 
sehene Chormeisterstelle wurde am 28. Jänner dem neuen Chor 
regenten Josef R e i t t e r übergeben. 
Die Sänger, welche schließlich die Zahl von 37 erreicht hatten, 
entwickelten in den Übungen einen so lobenswerten Fleiß, daß sie 
im ersten Vereinsjahre 56 Chöre studierten, von denen 46 bei den 
Kasinoabenden zur Aufführung gebracht wurden. 
2. Vereinsjahr 1862/63. 
Nach dem Entstehen mehrerer Männergesangvereine im engeren 
Heimatslande und dem Zunehmen des Sinnes für Vereinswesen ge 
wann der Gedanke Gestalt, für Oberösterreich-Salzburg einen Sän-
	        
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