Volltext: 50jähriger Tätigkeitsbericht des Gmundner Männergesangvereins

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Am 10. November, als den Tag der Geburt Schillers, pflanzte 
eine Runde von Schiller-Verehrern in der Nähe des Schubert-Parkes 
in Gmunden einen Lindenbaum, zu welch schöner erhebender Feier 
auch der Gmundner Männergesangverein eingeladen worden war. 
Nach dem Scharlied „Brause, du Freiheitsdrang", fielen wir in den 
von W. Hagn so schön vertonten Wahlspruch ein: 
„Wenn der Sturm die Tannen schüttelt, 
Daß es kracht, bis tief ins Mark, 
Tönt es laut durch alle Wipfel: 
Einheit, Einheit macht uns stark." 
Am 15. Dezember hielten im Kurhause die Südmark-Ortsgrup 
pen die Iulfeier ab, bei der wir die Chöre: „Blümchen am Hag", 
„Braun Maidelein" und „St. Michel" sangen und damit lebhaf 
ten Beifall ernteten. 
Eine Silvesterfeier abzuhalten,, blieb uns wegen Mangel an 
Zeit zu eingehendem Studium versagt. 
46. Vereinsjahr 1906/07. 
Gleich zu Beginn des Jahres sollte dem Verein eine wahr 
haft große Freude zuteil werden. Die Beschaffenheit des Vereins 
klaviers — ehemals eine Spende Seiner Majestät des Königs 
von Hannover — durch die langjährige Benützung nunmehr 
dienstuntauglich geworden, zwang die Vereinsleitung zur Anschaf 
fung eines neuen Flügels, und nicht geringe Sorgen lagen in der 
finanziellen Lösung dieser wichtigen Frage. Unser Chormeister Fer 
dinand Lang war es, der uns den Weg wies, und eine Audienz 
bei Sr. Exzellenz dem Geheimen Rat Freiherrn von der Wense 
hatte das höchsterfreuliche Ergebnis gezeitigt, daß Se. königliche 
Hoheit der Herzog von Cumberland geruhte, dem Gmundner 
Männergesangverein den munifizenten Betrag von K 1200 — zur 
Anschaffung eines neuen Klaviers anweisen zu lassen. Die Freude 
über diese hochherzige Spende sollte aber noch durch ein Begleit 
schreiben erhöht werden, welches der Chef der Verwaltung Sr. könig 
lichen Hoheit an uns richtete und das folgenden Wortlaut in sich 
schloß: 
Der verehrlichen Vereinsleitung des Gmundner Männer 
gesangvereins freue ich mich mitteilen zu können, daß Se. könig 
liche Hoheit der Herzog gnädigst geruht haben, dem Vereine 
zum Ankäufe eiues neuen Klaviers 1200 Kronen zu spenden.
	        
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