Volltext: 50jähriger Tätigkeitsbericht des Gmundner Männergesangvereins

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45. Vereinsjahr 1905/06. 
Mit schönen Aussichten für die nächste Zukunft setzte der 
Gmundner Männergesangverein in diesem Jahre durch die Veran 
staltung einer Liedertafel ein, die am 28. Jänner im Kur 
hause stattfand. Unter Chormeister Längs Leitung sang der 
Verein die Männerchöre: „Trinklied" von Mücke, „Wintersreuden" 
von Weinzierl, „Junker Liederlich" von Lafite und „Der Schneider 
in der Hölle" (Tenorsolo Deutl) mit großer Präzision und ebenso 
schlugen die gemischten Chöre: „Soldatenbraut" und „Geheimnis" 
von Dregert und der Damenchor „Flatterrose" von Wagner kräf 
tig durch. Das heitere Quartett Deutl, Hamann, Vesco und 
Dr. Wimmer gefiel durch den Vortrag von Weinzierls „Der 
kluge Ganymed" und Pibers „Faschingskrapfen" ausgezeichnet und 
Hamann-Vesco wurden besonders ihrer drolligen Lokalstrophen 
wegen wiederholt vor die Rampe gerufen. Vorträge der Stadt- 
kapelle füllten die Zwischenpausen bestens aus und Fräulein Eusti 
Lang nahm durch die Besorgung der Klavierbegleitung redlichen 
Anteil am Erfolge des Abends. 
Ein sehr hübsches und abwechslungsreiches Programm war es, 
das der Emundner Männergesangverein für den Abend des 4. Mürz 
zusammengestellt hatte und die Durchführung gelang ausgezeichnet. 
Mit dem Männerchor „Lied fahrender Schüler" wurde die Unter 
haltung eingeleitet, dann sang der Damenchor frisch „Wir Mädchen 
von heute". Bei dem Männerchor „Kling, klang Gloria" ließ Herr 
Dr. Wimmer seine prächtige Baßstimme ertönen. Das komische 
Quartett, sowie das heitere „Baby-Konzert" mit dem köstlichen 
Dirigenten Herrn Lang, machten die Vorläufer zu einem Sing 
spiel, das — „Die Brautschau" betitelt — der Faschingslaune des 
Publikums vollauf Rechnung trug. Die Darstellenden, vor allem 
Frau Therese Reingruber als Prinzessin Odibraces, taten ihr 
bestes und wurde über die zwei Reiter (H. Puchinger und 
Dr. Ritsch), sowie über den Hofmeister Abecephalus (Hamann), 
König Hadrawachl (Vesco) und den Bräutigam Adihares 
(Deutl), viel gelacht. Um die Ausstattung des Singspiels nahm 
sich mühevoll wieder der unentbehrliche Regisseur Hamann, um 
die musikalische Leitung Herr Lang als Dirigent und Fräulein 
Gusti Lang am Klavier wärmstens an. Ein flottes Kränzchen be 
schloß den lustigen Faschingsabend. 
Am 12. März war Ebensee das Ziel eines Ausfluges, 
den wir mit unserem wackeren Damenchor unternahmen. Bei fro 
her Unterhaltung verbrachten wir einige sehr vergnügte Stunden.
	        
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