Volltext: 50jähriger Tätigkeitsbericht des Gmundner Männergesangvereins

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Festorte. Die herrliche Fahrt, welche die Grazer, es waren deren 
über sechzig, bereits mit der Bahn gemacht hatten, konnte kaum 
einen schöneren Abschluß finden, denn die Strahlen der Abend 
sonne setzten den herrlichen Bergeskranz in magische Beleuchtung, und 
als der Dampfer sich Gmunden näherte, eine Unzahl von Gondeln 
denselben umschwärmten und die tausendköpfige Menge vom be 
flaggten Seeplatz ein brausendes Hoch entgegenbrachte, mutzte der 
Eindruck ein überwältigender sein. 
An der Landungsbrücke erwartete die Gemeindevertretung die 
Gäste zu herzlicher Bewillkommung. — Etwa eine Stunde später 
fanden sich die Sänger zu einer Liedertafel im engeren Kreise 
in der iWunderburg ein, wo uns jbie Überraschung wurde, mit unserem 
eigenen Motto begrüßt zu werden. Schnell schwanden die Stunden 
in denc ungezwungenen Verkehr mit den liebenswürdigen Sanges 
brüdern. — Am nächsten Morgen fand die offizielle Begrüßung 
von Seite der Stadtgemeinde auf der Terrasse des Kursalons statt. 
An einem gemeinschaftlichen Mahle im Hotel Bellevue nahm 
auch eine größere Anzahl von Gmundner Sängern teil. Um 
V*5 Uhr hatte ein distinguiertes Publikum den großen Kursaal 
vollständig besetzt, als die Sänger der steirischen Hauptstadt die 
Tribüne betraten und in dem Konzerte durch ihre wahrhaft meister 
haften Leistungen die hohen Erwartungen, welche man von die 
sem berühmt gewordenen Verein hegte, glänzend rechtfertigten. Unser 
Verein hatte neben den gefeierten Sangesbrüdern einen schwierigen 
Stand und war die seinem Auftreten dennoch gezollte Anerkennung 
für ihn umso ehrenvoller. Fräulein Paula Dürrnberger fand 
bei ihrer liebenswürdigen Mitwirkung sympathische Aufnahme und 
wohlverdienten Beifall. 
Bei der abends in der „Wunderburg" stattfindenden Lieder 
tafel wurde das äußerst zahlreiche Publikum durch die trefflichen 
Vorträge in eine sich fortwährend steigernde Begeisterung versetzt, 
welche bei der Anstimmung des deutschen Liedes ihren Gipfelpunkt 
erreichte. 
Erwähnt fei, daß das von Gmundner Vereinsmitgliedern vor 
getragene Jnstrumentalquartett ganz besonderen Erfolg erzielte. 
Das Reinerträgnis der beiden Unternehmungen, welches dem 
Christbaum für arme Schulkinder, der Suppenanstalt und dem Kin 
dergartenfonds zufloß, belief sich auf die ansehnliche Summe 
von 270 fl. 
Das stürmische Regenwetter, welches am Morgen des Sonn 
tags, der dazu bestimmt war, unseren 'Gästen die Naturschönheiten
	        
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