Volltext: Die militärische Vorbereitung der Jugend in Gegenwart und Zukunft [67]

hat. Auf ein weitgehendes Entgegenkommen unserer so sehr 
um nationale körperliche Ertüchtigung verdienten Turnvereine 
darf mit Sicherheit gerechnet werden. Kaum irgendwelche Schwierig¬ 
keiten dürfte demgemäß z. B. eine Einigung über die Formen 
und Kommandos der Freiübungen bieten. Für die Geräte¬ 
übungen scheint mir eine begründete militärische Forderung zu 
sein, daß die bewußte Beherrschung des Körpers durch „Still¬ 
gestanden" im militärischen Sinn zu Beginn jeder Übung und 
nach ihrer Vollendung zum Ausdruck käme. In hohem Maße 
wünschenswert im Sinne wehrhafter Vorbereitung wäre auch die 
Aufnahme des „militärisch angewandten Turnens" (Gleichgewichts¬ 
übungen, Kriechen, Springen geldmäßig, ohne Sprungbrettj, 
Klettern und Steigen) in das deutsche Turnen, die Anlage von 
„Hindernisbahnen" auf deutschen Turnplätzen, soweit Raum- und 
sonstige Verhältnisse es gestatten. Der gepackte Rucksack könnte 
wie bei Jugendmarschübungen auch bei dem angewandten Turnen 
eine Steigerung der Ansprüche an turnerische Ausbildung im 
Gelände darstellen. Schwieriger erscheint die Lösung der tech¬ 
nischen Frage des Geräteturnens. Querbaum oder dünne Reck¬ 
stange? Einstellung des Barrens in das militärische Turnen? 
Eine Annäherung beider Systeme wird zu erreichen sein, und 
mehr ist gar nicht wünschenswert, denn die Eigenart beider Systeme 
soll nicht verwischt werden, es soll nur ausgeschaltet werden, daß 
der ausgebildete deutsche Turner, wenn er in die Jugendkompagnie 
oder in das Leer eintritt, in bedeutendem Maße „umlernen" muß, 
oder daß die Jugendkompagnie, die den Anterricht eines Zivil¬ 
turnlehrers genießt, mancherlei lernt, was sie im Leer wieder 
abstreifen muß. 
Zukunft 
Die bisherigen Darlegungen haben sich mit Anregungen und 
Vorschlägen befaßt, die zur Belebung und Kräftigung der mili¬ 
tärischen Jugendvorbereitung in ihrer gegenwärtigen Gestalt und 
während der Dauer des Krieges dienen könnten. Richten wir 
unseren Blick über den Friedensschluß hinaus in eine Epoche, 
die unserer Wehrkraft neue schwerwiegende Aufgaben breiterer 
Grundlagen und festeren Ausbaus stellen werden, so müssen 
alle diese Vorschläge als unzureichend und nur als „kleine Mittel¬ 
chen" betrachtet werden. In diesem Kriegsjahr haben sich zwei 
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