Volltext: Der rote Kampfflieger [30]

auf meinen Stand zu kommen, während die 
Treiber bereits aufgestellt waren, um auf das 
gegebene Zeichen mit dem Drücken zu beginnen. 
Ich stand auf der Kanzel, auf der, wie mir der 
Oberwildmeister berichtete, bereits mehrmals 
Majestät gestanden hat, um so manchen Wisent 
von da aus zur Strecke zu bringen. Wir warten 
eine ganze Zeit. Da plötzlich sah ich im hohen 
Stangenholz ein riesiges schwarzes Ungetüm sich 
heranwälzen, genau auf mich zu. Ich sah es noch 
eher als der Förster, machte mich schußfertig und 
muß sagen, daß ich doch etwas Jagdfieber 
kriegte. Es war ein mächtiger Stier. Auf zwei- 
hundertfünfzig Schritt verhofste er noch einen 
Augenblick. Es war mir zu weit, um zu schießen. 
Getroffen hätte man ja vielleicht das Ungetüm, 
weil man eben an so einem Riesending über 
haupt nicht vorbeischießen kann. Aber die Nach 
suche wäre doch eine unangenehme Sache gewesen. 
Außerdem die Blamage, vorbeizuschießen. Also 
warte ich lieber, daß er mir näher kommt. Er mochte 
wohl wieder die Treiber gespürt haben, denn mit 
einem Male machte er eine ganz kurze Wendung 
und kam in windender Fahrt, die man so einem 
Tiere nie zugetraut hätte, heran, genau spitz auf 
mich zu. Schlecht zum Schießen. Da verschwand 
er hinter einer Gruppe von dichten Fichten. Ich 
hörte ihn noch schnaufen und stampfen. Sehen 
konnte ich ihn nicht mehr. Ob er Wind von mir 
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