Volltext: Descartes' Schule [1. Band. Zweiter Theil, zweite völlig umgearbeitete Auflage] (1,2,2 / 1865)

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uns liegen, lassen sich daher bestimmter in folgender Form aus 
sprechen : Wie folgt aus dem menschlichen Geiste die adäquate Er 
kenntniß? Wie folgt aus der adäquaten Erkenntniß die Freiheit, 
welche eins ist mit dem sittlichen Leben d. h. mit der Herschast 
über die Leidenschaften? 
Es ist die erste dieser beiden Fragen, die uns jetzt beschäftigt. 
II. 
Der menschliche Geist als Idee des menschlichen 
Körpers. 
1. Der Geist als Idee eines wirklichen Dinges. 
Alle Dinge sind Modi der göttlichen Attribute, Wirkungen 
der göttlichen Vermögen; sie sind als Modi der Ausdehnung 
Körper, als Modi des Denkens Geister (Ideen). Jedes einzelne 
Ding ist daher Geist und Körper in Einem. Geist und Körper 
sind in jedem Dinge ein und dasselbe Wesen, welches der Geist in 
der Form der Idee und der Körper in der Form der Bewegung 
ausdrückt. 
Daraus erkennen wir, worin das Wesen des Geistes besteht. 
Denn unter dem Wesen eines Dinges verstehen wir diejenigen Be 
dingungen, durch welche das Ding existirt, ohne welche es nicht 
existiren kann *). Nehmen wir nun ein wirkliches Ding als 
Modus des Denkens d. h. als Idee, so haben wir Geist. Also 
besteht das Wesen des Geistes darin, daß er die Idee eines wirk 
lichen Dinges ausmacht. Denn zu den nothwendigen Bedin 
gungen des Geistes gehört, 1) daß er ein wirkliches Wesen ist, 2) 
daß er dieses wirklich? Wesen ist in der Form des Denkens d. h. 
*) Eth. II. Des. II.
	        
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