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*) Eth. II. Prop. VII. Schol. Op. II. pg. 83.
nung. Die Wirkung erfolgt, wenn die Bedingungen gegeben
sind, die zu ihrem Dasein gehören. So verschieden auch die Wir
kungsart der Ursachen ist oder die Natur der wirkenden Kräfte
selbst: das Gesetz, nach dem sie wirken, ist in allen Fällen dasselbe.
Wie also auch die Dinge beschaffen sein mögen, so giebt es in
ihnen nur einen Zusammenhang und eine Ordnung: die der wir
kenden Causalität. Daher sagt Spinoza: „ordo totiu8 naturae
sive causarum eonnexio“*).
II.
Geister und Körper.
1. Ideen (Geister)- und Körperwelt.
Nun sind die Dinge insgesammt Modi der einen Substanz;
sie können nichts Anderes sein. Sie drücken alle dasselbe eine
Wesen aus „certo ac determinato modo.“ Die Substanz
aber wirkt in verschiedenen Attributen; sic wirkt mit der unend
lichen Kraft des Denkens und der Ausdehnung. Mithin sind alle
Dinge Modi sowohl des Denkens als der Ausdehnung. Als Modi der
Ausdehnung sind sie ausgedehnte Naturen oder Körper; als Modi
des Denkens sind sie denkende Naturen oder Seelen (Geister).
Nach Descartes war der Geist oder die Seele eine Substanz, deren
Attribut das Denken, dessen Modi die Ideen. Nach Spinoza ist
das Denken Attribut der einen unendlichen Substanz, der Geist
ein Modus des Denkens (eine einzelne denkende Natur); daher
nennt er die Geister als Modi des Denkens auch Ideen, daher
versteht er unter den Ideen, weil sie Modi des Denkens sind, auch
die Geister.