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Dieser Gott kann aus der Welt nichts für seine Zwecke aus 
wählen, weil er überhaupt nicht wählt, sondern wirkt. Ihm 
gegenüber giebt es kein auserwähltes Volk, weil es überhaupt 
nichts ihm gegenüber giebt. Dieser Gott hat keine besonderen In 
teressen und macht daher keine besonderen Verträge. Er handelt 
nicht nach Affecten, die kommen und gehen, sondern nach der ewi 
gen Nothwendigkeit seiner Natur. Es ist nicht der eifrige Gott, 
der die Sünde der Väter heimsucht, denn in diesem Gott giebt es 
weder Eifer noch Sünden. Er vergleicht die Dinge nicht, er be 
wirkt sie nur; für ihn giebt es keinen Ort Md keine Gestalt, die 
ihn fassen könnte, weder Tempel noch Stistshütte. Er ist nicht 
das alte Testament, sondern das Weltall in seiner ewigen Causalität. 
Und hier erscheint Spinoza's Gegensatz zu den Juden am größten. 
In seiner Lehre hat „der ewige Sohn Gottes" einen Sinn, aber 
„das auserwählte Volk" hat keinen. Darum haben die Juden 
diesen Philosophen verflucht, weil er diesen Gott gedacht hat*). 
*) Tract. theol. polit. Cap. III. Lxisl. XXIII (an Oldenburg).