Volltext: Descartes' Schule [1. Band. Zweiter Theil, zweite völlig umgearbeitete Auflage] (1,2,2 / 1865)

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denburg (den neunzehnten der Sammlung) als Zeugniß, daß 
Spinoza wirklich der Verfasser des theologisch-politischen Tractats 
war, als ob er seine Autorschaft erst in diesem Briefe und erst gegen 
Oldenburg bekannt habe. Diese Annahme ist nicht richtig. Der 
bezeichnete Brief ist nur zufälligerweise in der Reihenfolge der 
Sammlung der erste, worin Spinoza den theologisch - politischen 
Tractat erwähnt; daß aber Oldenburg die Autorschaft Spinoza's 
bis dahin nicht unbekannt sein konnte, sieht man deutlich aus 
seiner Antwort. 
Auch haben wir frühere Briefe, worin Spinoza von dem 
Buch als dem seinigen redet, ohne seine Autorschaft erst ausdrück 
lich zu enthüllen. Sie war seinen Freunden kein Geheimniß. 
Schon im Februar 1671 > also sehr bald nachdem der Tractat 
erschienen, schreibt Spinoza an Iarrig Jellis, einen seiner 
Amsterdamer Freunde, daß er gehört habe, man wolle den Trac 
tat ins Holländische übersetzen ; er sei überzeugt, daß man das 
Buch verbieten werde, sobald es in der Volkssprache erscheine, und 
wünsche deßhalb, seine Freunde möchten bei Zeiten diese Ueber- 
setzung verhindern*). 
In einem anderen Briefe erläutert und vertheidigt er seinen 
Tractat gegen eine Reihe von Einwürfen und Angriffen, die ein 
Dritter in Form eines Briefes an einen Bekannten Spinoza's 
gerichtet hatte. Dieser theilt sie dem letzter» mit und empfängt 
jenen Brief, in welchem Spinoza den Gegner widerlegt. Die 
Sammlung giebt von den Namen nur die Anfangsbuchstaben. In 
dem Verfasser der Einwürfe hat man Lambert Velthuysen ver 
muthet; der Empfänger ist Isaak Orobio, ein spanischer Christ, 
*) Epist. XLYII (von Z. I. den 17. Februar 1671).
	        
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