Volltext: Descartes' Schule [1. Band. Zweiter Theil, zweite völlig umgearbeitete Auflage] (1,2,2 / 1865)

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Liebe er selbst sind, so glauben wir mit dem Apostel Paulus, daß 
er nicht fern ist von einem jeglichen unter uns, denn in ihm leben, 
weben und sind wir."*) 
V. 
Die panth eistische Richtung. Uebergang 
zu Spinoza. 
t. Der cartesiauisch - occasionalistische Standpunkt. 
Der a u gusti n i s ch - p l a t o n isch e. 
Jener paulinische Ausspruch gehört zu den biblischen Worten, 
welche die Pantheisten gern anführen. Und je weiter Malebranche 
in der Entwickelung seiner Grundgedanken fortschreitet, um so 
mehr kommen die Züge einer panthcistischen Denkweise zum Vor 
schein, nicht als das Ziel des Philosophen, wohl aber als das un 
vermeidliche Schicksal seiner Lehre, die gleichsam in einer Art 
Pendelschwingung den Abstand durchläuft zwischen Augustin und 
Spinoza. Wollen wir die Mittelglieder im Einzelnen bezeichnen, 
welche diese beiden Ertreme in Malebranche verknüpfen und die 
gleichsam die Stadien ausmachen, welche seine Lehre beschreibt, 
so nennen wir die Namen Descartes, Geulinr, Plato. Die Ver 
knüpfung ist nicht eklektisch, sondern es ist ein Gedanke, der sich 
durch diese verschiedenen Gebiete hindurchbewegt. Er geht von Des 
cartes durch den Occasionalismus zu Augustin, von Augustin 
durch den Platonismus zu Spinoza. 
In der Lehre Descartes', in dem Dualismus der beiden Sub 
stanzen nimmt Malebranche seinen Ausgangspunkt. Das ist das 
*) Rech. de la ye'rite. Liv. III. P. II ch. 6. Que nous 
voyons toutes choses en Dien. (Schluß.) 
Fischer, Geschichte der Philosophie. I, 2 — 2. Ausl. 
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